Teil 3 in der Reihe: Wechselwirkungen von Medikamenten mit Nahrungs- und Genussmitteln: das Nikotin, respektive das Rauchen.
Ich lasse mich hier jetzt nicht über die schädlichen Wirkungen vom Rauchen und die suchterzeugende Wirkung des Nikotins aus, sondern möchte auf die Gefahren hinweisen, die in Kombination mit Medikamenten auftreten.
Rauchen und Nicotin (wie in den Nikotinersatzpräparaten Nicotinell und Nicorette) induziert das Isoenzym Cytochrom P450 1A2 (CYP1A2). Durch die erhöhte Aktivität des Leberenzyms werden Arzneistoffe, die überwiegend über CYP1A2 verstoffwechselt werden, beschleunigt eliminiert, was zu einem klinisch relevanten Wirkungsverlust führen kann.
Besonders betroffen sind Wirkstoffe wie
- Theophyllin (Unifyl cont, Euphyllin)
- Tacrin
- Clozapin (Clopin, Leponex)
Ebenfalls beeinflusst werden u.a.
- Propranolol (Inderal)
- Clomipramin (Anafranil)
- Imipramin (Tofranil)
- Olanzapin (Zyprexa)
- Fluvoxamin (FloxEx, Floxyfral)
- Flecainid (Tambucor)
- Pentazocin
Zur Vermeidung der Wechselwirkung sollte auf den Genuss von Zigaretten und anderen Tabakprodukten verzichtet werden. Gegebenenfalls (z.B. im Rahmen einer Raucherentwöhnungstherapie mit nikotinhaltigen Präparaten: Nicotinell, Nicorette) muss die Dosis der gleichzeitig verabreichten Arzneistoffe angepasst werden – nach oben, ansonsten kann es sein, dass sie nicht so wirken, wie sie sollen.
Die Namen in den Klammern sind die in der CH zugelassenen Medikamente – es handelt sich um eine Auswahl, es gibt noch mehr mit den Wirkstoffen. Die Liste erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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