Patientensicherheit und Qualitätsmanagement in der ärztlichen Praxis

Momentan starten wir wieder unsere jährliche Studie „Qualitätsmanagement in der ärztlichen Praxis“. Dieses Mal fragen wir konkret nach den Auswirkungen von QM auf Patientensicherheit. QM soll helfen, Arbeitsabläufe zu organisieren und zu strukturieren. Denn Fehler entstehen meist nicht, weil eine Person versagt, sondern wegen systemischer Schwachstellen.

In unserem Büro haben wir auch ein QM-System eingeführt. Hier geht es zwar nicht um die Sicherheit der Patienten. Aber ein wirtschaftlicher Schaden ist auch ärgerlich. Wenn wir etwa den Stiftungsbrief an viele tausend Empfänger per Post verschicken, dann erhält jeder Empfänger ein individuelles Anschreiben mit eigener Adresse. Für den Serienbrief müssen unsere Mitarbeiter die Adressen aufbereiten. Und das kann Fehler bergen. Verrutscht etwa eine Zeile, und die Postleitzahl stimmt nicht mehr, dann kommen tausend Briefe an uns zurück. Das bedeutet: Themenkonferenz, Artikel schreiben, Layout, Druck, kuvertieren und Porto waren umsonst. Und mehr: das Rückporto für die unzustellbaren Sendungen würde sich garstig auftürmen; etwa so wie die Postberge, die dann zurückkämen (in den kleinen gelben Postschütten gerechnet immerhin ein Turm von der Höhe eines fünfstöckigen Hauses, ungefähr). Ein wirtschaftlich immenser Schaden, entstanden durch einen Alltagsfehler, der jedem mal passieren kann. Schon bei dem Gedanken daran wird mir heiß und kalt.

So, schnell das Fenster öffnen und auf kühle Gedanken bringen…

Wir haben, QM sei Dank, für unseren Briefversand Ablaufpläne verfasst. Auf denen ist jeder einzelne Arbeitsschritt festgehalten. Und am Ende gibt es eine Checkliste, anhand derer man das Ergebnis kontrollieren kann. Die Ablaufpläne dienen nicht nur im Arbeitsalltag, gerade bei Krankheit oder Urlaubsvertretung gibt es den Mitarbeitern ein Stück Sicherheit, wenn sie die Aufgaben erledigen, mit denen sie sonst seltener befasst sind.

Ich habe mich zu einem Anhänger von Qualitätsmanagement entwickelt. Allerdings war es bei mir eine freiwillige Entscheidung. Mich hat kein Gesetzgeber dazu verpflichtet, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt QM einzuführen. Wie ist das bei Ihnen, liebe Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten? Wie ist Ihre Sicht auf Qualitätsmanagement? Ich hoffe, Sie nehmen an unserer Studie Teil und beantworten die Fragen. Immerhin wurden Sie dann als Mitglied der repräsentativen Vertreter Ihres Standes ausgewählt; repräsentativ nach Fachdisziplin, Geschlecht, Art des geografischen Einzugsgebietes und vieler weiterer rechnerischer Stratifikationen mehr.

Die Ergebnisse können Sie dann auf unserer Internetseite www.stiftung-gesundheit.de nachlesen, und Auszüge daraus natürlich auch im Stiftungsbrief. Falls Sie ihn noch nicht abonniert haben, können Sie das hier tun: Stiftungsbrief abonnieren. Dann kriegen Sie ihn vierteljährlich kostenfrei zugeschickt. Es sei denn, einem unserer Mitarbeiter unterläuft beim Versand des Stiftungsbriefs ein Fehler mit den Adressen, weil er die Checklisten ignoriert. Dagegen ist QM machtlos.

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