Die 18. Internationale Welt-Aids-Konferenz in Wien ist zu Ende. Über 20.000 Fachleute und Aktivisten tauschten sich sechs Tage lang über die unterschiedlichsten Aspekte von HIV und Aids aus. Wie erfolgreich eine solche Konferenz letztendlich ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Für mich persönlich war die Teilnahme an der Konferenz ein Blick über den eigenen Tellerrand. Natürlich war mir auch schon vorher klar, dass Aids in Afrika oder Osteuropa ein Riesenproblem ist. Es macht aber einen großer Unterschied, diese Informationen aus dem Fernsehen zu bekommen oder ganz konkret und persönlich von Konferenzteilnehmern aus diesen Regionen.
Ich weiß, dass in Deutschland Menschen mit HIV Diskriminierung erfahren, etwa wenn Zahnärzte sich weigern, Positive zu behandeln. Und ich weiß aus der Onlineberatung, wie groß die Angst vor Zurückweisung immer noch ist, wenn sich Positive in Familie und Freundeskreis outen. Trotzdem ist in Deutschland auch schon vieles erreicht und eine HIV-Infektion ist hier in der Regel gut behandelbar.
Ein Skandal aber ist, dass weltweit nach wie vor Menschen grausam an Aids sterben müssen (2 Millionen im Jahr 2008) obwohl es Medikamente gäbe, sie aber keinen Zugang haben. Es macht Mut und Hoffung, dass sich die Teilnehmer/innen der Welt-AIDS-Konferenz mit dieser Situation nicht zufrieden geben und auf vielfältige Weise um Verbesserungen kämpfen.
Bevor es jetzt zu pathetisch wird: Es hat einfach auch Spaß gemacht, an dieser Konferenz teilzunehmen und aus Wien zu bloggen. Es war toll diese Tage mit den Kolleginnen und Kollegen der DAH und den anderen Delegierten aus Deutschland zu erleben. Ich logge mich nun aus, talentierte Nachwuchs-Blogger sitzen aber schon in den Startlöchern: Vielleicht gibt es ja demnächst einen Medizin-Blogg vom Medizinreferenten Armin Schafberger oder einen DAH-Geschäftsführungs-Blogg von Silke Klumb. Man darf gespannt sein…