Eigentlich sollte Der Weg zum Bäcker ein eher nüchterner Artikel über erstaunliche statistische Aussagen werden. Damit es nicht gar zu nüchtern wird, wollte ich mit etwas Persönlichem beginnen, mit eben jenem Erlebnis vom letzten Samstagmorgen in Teil 1 dieses zweiteiligen Artikels.
Schreiben wollte ich nach einem einleitenden Satz von einer Veröffentlichung in für dich. für mich. fürs Klima. – einer Kampagne von verschiedenen Verbraucherzentralen und Verbraucherverbänden. Dort war nämlich zu lesen, dass Deutschlands Autofahrer ihr Auto 8 Milliarden Mal im Jahr für eine Strecke von weniger als einem Kilometer starten. 8.000.000.000 Mal! Für diese ultrakurze Autostrecke, inklusive Kaltstart bedeutet das einen Verbrauch von umgerechnet etwa 35l auf 100km.
Diese Erkenntnis wiederum bedeutet:
Liegt der Bäcker ungefähr einen Kilometer vom Wohnhaus entfernt, verbraucht der autofahrende Brötchenholer auf seiner Fahrt (zweimal starten) den Gegenwert von drei bis vier Brötchen!
Das ist mal eine statistische Aussage mit der man etwas anfangen kann und die zumindest mich in Erstaunen versetzt hat. Damit müsste eigentlich jeder (inklusive des Artikelschreibers), der das Auto für derart kurze Strecken benutzt, mit einem hochroten Kopf (vor Scham) hinterm Steuer sitzen, siehe Herr Gerster im Vorartikel.
Die Zahlen ergänzen das berühmte Beispiel vom Patienten, der auf seine Gesundheit achtet und täglich ein Vitaminpräparat zu sich nimmt. Dies kauft er in der Apotheke um die Ecke, zu der er allerdings mit dem Auto fährt. Wäre er zu Fuß bis zur Apotheke gegangen und wäre ohne einzutreten wieder umgekehrt, hätte er mehr für seine Gesundheit getan.
Darüber hinaus bedeutet der Spaziergang oder die kurze Tour mit dem Rad eine Entlastung der Umwelt.