Nur ein kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag vom Anfang dieser Woche:
Desmond hat in seinem Blog darauf geantwortet, naja, so indirekt, ohne Namen zu nennen, aber ich glaube, wir verstehen uns.
Also, Desmond, ich glaube Dir, dass Du ein richtiger Blogger aus Fleisch und Blut bist und Dich mit Deinem Blog für eine gute und sinnvolle Sache einsetzt, nämlich die Aufklärung über HIV und Aids.
Und wenn Dir die Firma Abbott fürs Bloggen ein paar Euro fünfzig bezahlt – was ich mal hoffe – so sei Dir das Geld herzlichst gegönnt. Auch andere Blogger verdienen sich etwas dazu. Ich gehe mal davon aus, dass Dein Honorar nur einen winzigen, vernachlässigenswerten Bruchteil der Kosten ausmacht, welche der Konzern in diese Webseite und die damit verbundene Kampagne steckt.
Woher kommt also das Unbehagen?
Wenn ein Pharmakonzern Geld verteilt, dann tut er das nicht uneigennützig. Für kritische Medizinjournalisten – wie zum Beispiel die Autoren der „Stationären Aufnahme“ hat es immer ein gewisses „Geschmäckle“, wenn so eine Firma Selbsthilfegruppen unterstützt und Informationskampagnen unter Betroffenene startet.
Ganz klar: die Jungs wollen ihre Pillen verkaufen und damit eine Menge Geld verdienen.
Ob diese Pillen aber im Vergleich zu den Pillen der Konkurrenzfirmen und anderen Behandlungsformen medizinisch sinnvoll und wirtschaftlich sind, das können nur die wenigsten informierten Patienten entscheiden. Ärzte wiederum bilden sich ihre Meinung durch die Lektüre von Fachzeitschriften, den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen… naja, und durch Gespräche mit von Pharmareferenten. Naja. Und genau das ist das Problem: es ist so verdammt schwierig, an gute, objektive Informationen heranzukommen.
Viele Ärzte haben Angst vor informierten – oder besser gesagt: vor gezielt einseitig informiert wordenden Patienten.
Warum?
Dazu müssen wir noch einmal umschalten in eine Hausarztpraxis am Rande der Stadt, in welcher Frau Wondraschek demnächst ihre Aufmachung machen wird.