homöopathie auf allen kanälen – der spiegel titelt diese woche damit, freund „fliege“ lauterbach meldet sich lautstark zu wort, die medikamentenkommission trötet fröhlich mit, sogar unsere lokale zeitung nimmt sich des topics an, sogar das berühmte intranet der kinder-und jugendärzte, welches nur eingeweihte (= also subscribers) kennen, diskutiert sich die ohren heiß – soll ich da wirklich auch noch etwas dazu schreiben?
zum glück kennen mich meine patienten inzwischen ausreichend gut – und die neu hinzukommenden haben meist schon davon gehört: glaubuli kommen bei mir nicht auf rosa daher. nein, ich habe da keine neuen argumente, außer denen, die schon immer und überall ausgetauscht wurden. einzig alleine der sparaspekt, der gerade von seiten herrn lauterbachs so herausgestellt wird, ficht mich nun überhaupt nicht an. sparen kann man mit oder ohne homoöpathie nun gar nichts. das zeug kaufen die meisten leute sowieso selbst, und wenn die krankenkassen das auch nicht mehr übernehmen würden, dann bedeutete das noch lange keinen enormen zugewinn für die solidarkasse der gesundheit.
dann schon eher um die ecke gedacht: wer patienten dazu erzieht, bei jedem wehwehchen ein mittelchen zu nehmen, wer sich zur aufgabe gemacht hat, dass jeder patient mit einem rosa zettel aus der tür geht – der produziert ganz sicher kosten im gesundheitswesen. denn der sorgt auch für das bedürfnis und den wunsch, bei jedem wehwehchen zum arzt zu gehen. darf man nicht mehr sagen: „das geht von alleine weg“ oder „ein bisschen pusten, dann fühlt sich´s bobele besser“ ? und: wenn etwas so arg ist, dass man zu wirklich wirksamen medikamenten greifen muss (also z.b. antibiotika), dann hilft auch das zucker nimmer. und wer dann trotzdem zu letzterem greift, der unterlässt eine hilfe und produziert erneut kosten.