gute nacht

setting: zwei kinder, zwei und fünf jahre alt, die kleine spielt mit ca. fünf puzzles gleichzeitig auf dem boden, der grosse bruder sitzt auf der untersuchungsliege und langweilt sich. durch die tür hört man immer wieder ein typisches zwischengeschwisterliches gezischel, vor allem vom grossen, während die kleine eher mit kleinen kreischlauten antwortet. achja – es geht um „a bissel schnupfen“ und „irgendso pickelchen“ (ot vater an der anmeldung).

ich betrete das zimmer. die kinder grinsen mich freundlich an – und vater? sitzt auf einem stuhl in der ecke, hat die beine von sich gestreckt den kopf auf der brust und … schläft.

„papa?“ sagt der junge. ich grinse.
„papa!“ nochmal.
papa!!“
„ich glaube, der wacht nicht auf.“ sage ich und gehe zum vater. stupse ihn vorsichtig an. nichts. nochmal. ein wenig unsanfter.
verschlafen öffnet er die augen.
papa: „ach, dokter. …. ups. war was?“
ich: „außer, dass sie geschlafen haben? nö. sonst nichts.“
papa: „ja, wissense, wenn man hier so sitzt, dann überkommt es einen.“
ich: „da bleibt man besser stehen. nachtschicht?“
papa: „ne ne, einfach so.“

ok. einfach so ist in ordnung. geht mir ja auch so. könnte momentan zwischenrein  einfach ein- und durchschlafen. bei mir würden sich allenfalls die patienten beschweren. ich habe wenigstens nicht das problem, dass evtl. meine kinder zwischenzeitlich abhauen (untersuchung war in unserem infektzimmer mit direkten ausgang auf das treppenhaus), sich mit desinfektionsmittel ansprühen, ganz abgesehen von computer, drucker, schubladen mit diversen ausrüstungsgegenständen einer arztpraxis. ich hätte eine kanone abfeuern können, und papa hätte weitergeschlafen.

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