Kinder sitzen zu viel und zu lange vor dem Fernseher. Dies wirkt sich nachweislich auf schulische Leistungen und Gesundheit aus.
Prof. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit, warnt, dass übermäßiger Fernsehkonsum bei Kindern oft zu Übergewicht und Bewegungsmangel führt.
Auch Leseschwäche und Verhaltensauffälligkeiten treten häufig auf. Oft ist die gesamte Entwicklung dieser Kinder verzögert.
Vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen wurde eine Umfrage veröffentlicht. Der Inhalt ist das Bildschirmverhalten von Kindern und Jugendlichen.
Hier zeigte sich, dass 36,1 % der befragten Kinder und Jugendlichen einen eigenen Fernseher im Zimmer haben. Einen eigenen Computer haben 36 %. Bei einer Spielkonsole sind es ebenfalls noch 26,8 %. Diese Kinder und Jugendlichen sehen täglich 2 Stunden und 17 Minuten fern. Dies sind Durchschnittszahlen für Schultage.
Schüler ohne eigenen Fernseher im Zimmer schauen weniger. Die Durchschnittszeit beträgt hier an Schultagen 1 Stunde und 23 Minuten.
Noch alarmierender ist es bei Schülern, die einen eigenen PC oder eine eigene Spielkonsole im Zimmer haben. Sie verbringen mehr als verdoppelt soviel Zeit vor dem Monitor.
Auch Vorschulkinder, die häufig fernsehen, zeigten Auffälligkeiten. Dr. Winterstein, Gesundheitsamt Göppingen beobachtete 1894 Kinder bei der Schuleingangsuntersuchung. Er stellte sehr unterschiedliche Ergebnisse fest, zum Beispiel bei der Aufgabe, einen Menschen zu Zeichnen.
Im Zusammenhang mit dem ADS- und ADHS-Syndrom wurde ebenfalls geforscht. So zeigten Schulanfänger mit höherem Fernsehkonsum diesbezüglich häufiger Auffälligkeiten. Diese Studie machte Professor Dr. Spitzer, von der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm.
Durch Gewalt in Fernsehsendungen oder bei Computerspielen, erhöht sich auch die Gewaltbereitschaft von Kindern. Dies ergaben Studien in USA und Deutschland. Die darin festgestellten Gründe: Die Wirklichkeit wird auf dem Bildschirm deutlich verzerrt.
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