Das Sommerloch naht, die Diskussionen werden schärfer. Derzeit im Blickpunkt des gesundheitspolitischen Geschehens: Die Homöopathie als Kassenleistung? Sinnvoll oder alles nur Hokuspokus? Im Spiegel gehts hier deftig zur Sache (Tausendmal gerührt). In England wurde das Thema bereits humorvoll aufgearbeitet (Youtube: Homeopathic A&E). Wie leite ich jetzt aber bloß zu Martin der Tierarzt über?
Ach ja, Ärztemangel kommt in Deutschland unaufhaltsam auf. Zum kassenärztlichen Notdienst wurden daher auch schon Tierärzte berufen. Martin meisterte seinen ersten Dienst bekanntlich prima (Martin der Tierarzt hat Notdienst). Auch homöopathologische Praxen verwaisen demnach stetig. Also muss hier ebenfalls unser armer Veterinär ran. Martin der Tierarzt – als Homöopath.
Morgen schon muss also Martin einen homöopathisch tätigen Allgemeinarzt für eine Woche vertreten. Der Humanmediziner ist übrigens zur Rettung seiner Praxis kurzfristig nach England abgereist. Martin hat keinerlei Ahnung von der Kügelchen-Medizin und sucht demnach in einschlägigen Internet-Suchmaschinen nach den gewünschten Floskeln.
Er zieht sich alles über Potenzierungen und Ähnlichkeitsprinzip rein. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft, oder so ähnlich. Eine Nacht darüber geschlafen, betritt er am nächsten Morgen potenziert potentiell gut gelaunt die Allgemeinarztpraxis.
“Guten Morgen, die Damen! Ich bin Martin, Allopath.”
“Guten Morgen, wir sind so froh, dass Sie für unseren Doktor einspringen.”
Martin blinzelt etwas verschämt.
“Ich hoffe ich kann ihn würdig vertreten.”
“Kaffee?”
“Gern, 1:100″
“Wie bitte?”
“Äh ich meine mit Milch.”
“Ja, gerne”
“Ähm Schwester, wer ist eigentlich das da auf dem Portrait? Ist das der Doktor?”
“Nein, nein, das ist Hahnemann, der Begründer der Homöopathie.”
“Hannemann? Stimmt, ein wirklich guter Gitarrist, glaube ich.”
“Wie bitte?”
“Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit …”
Artikel von: Monsterdoc