Deutschland ist doch Weltmeister. Nein – nicht im Fußball, dafür aber im Pillenschlucken. Kein Volk der Welt greift so oft zu Medikamenten wie die Deutschen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass jedes Jahr ca. 58.000 Deutsche an den Folgen von Medikamentennebenwirkungen versterben – so zum Beispiel Prof. Fröhlich.
Aber es scheint keinen zu interessieren. Stattdessen diskutieren wir zum Beispiel im Septmeber 2017 über Dieselautos, was mich zu folgender Grafik / Frage veranlasste:
Dieselautos sollen also verboten werden, weil die Abgase gesundheitsschädlich sind… – während es weiter hingenommen wird, dass wir 58.000 Tote durch Arzneimittel-Nebenwirkungen jedes Jahr haben?
Das hört sich erst einmal ziemlich unglaublich an.
Tödliche Pillen
Eine eindrucksvolle Reportage des SWR „Die Gesundheitsfalle – Tödliche Pillen“ zeigt dazu erschreckende Beispiele. Diese Reprotage finden Sie noch auf einigen Videoportalen. Wenn das Video (wieder einmal) gelöscht worden sein sollte: Geben Sie dazu einfach mal „SWR „Die Gesundheitsfalle – Tödliche Pillen“ z.B. in Youtube ein.
Laut Prof. Fröhlich von der Universität Hannover sind die 58.000 Toten durch Medikamenten-Nebenwirkungen aber nur die Spitze des Eisbergs. Er vermutet, dass die Zahl der Todesfälle noch weitaus höher liegt. Diese Fälle werden aber entweder nicht als Todesursache durch Medikamenten-Nebenwirkung erkannt oder sie werden „umetikettiert“ in eine andere Todesursache. Dabei wurde noch nicht von den Betroffenen gesprochen, die durch medikamentöse Nebenwirkungen Dauerschäden erleiden.
Prof. Fröhlich erklärt, dass 10 Prozent der Krankenhausliegezeit, 5 Prozent aller Krankenhausaufnahmen und 15 Prozent der Krankenhausaufnahmen von älteren Patienten bedingt sind durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Damit sind diese Nebenwirkungen die am häufigsten auftretende Erkrankung, noch vor Krebs, Herzkrankheiten oder Kreislauferkrankungen. Man könnte auch sagen, dass wir uns krank therapieren, zumindest aus medikamentöser Sicht.
Für die Pharmaindustrie scheinen allerdings noch andere Belange von Bedeutung zu sein. Um Umsätze und Profite zu steigern, werden Marketingmaßnahmen ergriffen, die sich in nichts von denen für den Verkauf von Waschmitteln unterscheiden. Der Konkurrenzkampf der einzelnen Firmen ist erbarmungslos.
70.000 verschiedene Medikamente wollen an den Patienten gebracht werden
Bei 70.000 verschiedenen Medikamenten, die aber zum großen Teil identisch sind, braucht es eben die „Hilfe“ der Industrie.
Und da werden Ärzte auch schon einmal mit Reisen, Geld, 5-Sterne Essen und ähnlichem „überzeugt“. Als Gegenleistung erwartet man natürlich gesteigerte Verschreibungszahlen. Damit ist auf der Seite eines Arztes nicht mehr nur die medizinische Indikation allein der Entscheidungsgrund für den Einsatz eines Präparates, sondern materielle Interessen können dann eben auch eine Rolle spielen. Wen wundert es dann noch, wenn Herr Doktor auch mal großzügig über eine Kontraindikation hinwegsieht, bzw. ein Präparat verschreibt, obwohl es der Patient eigentlich nicht unbedingt benötigt?
Und für die Nebenwirkungen haben wir ja noch Medikamente, die die Nebenwirkungen von Medikamenten antagonisieren. Und für deren Nebenwirkung gibt es noch…
John Virapen, ehemaliger Eli Lilly Chef in Schweden, meinte in einem Interview:
„Wenn Sie glauben, dass die Pharmaindustrie um Ihr Wohlergehen besorgt ist, dann vergessen Sie das ruhig. Die sind nur um ihr eigenes finanzielles Wohlergehen besorgt“.
Dieser Beitrag wurde von mir im Juli 2010 erstellt und am 8.9.2017 ergänzt.
Dieser Beitrag Medikamente – Nebenwirkung Tod wurde erstmalig von Heilpraktiker René Gräber auf NaturHeilt.com Blog veröffentlicht.