Eine moderne Ausstattung? Zufriedene Patienten? Lange Garantiezeiten? Überall in der Medizin versuchen die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesen, Qualität messbar zu machen. Denn Qualität fordern die Patienten, die Krankenkassen und auch die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen. Das gilt für die Zahnheilkunde genauso wie für die Humanmedizin.
Auf dem Symposium der Deutschen Gesellschaft für Qualitätssicherung in der Zahnmedizin e.V. (DGQZ) diskutierten verschiedene Vertreter, wie man sich dem Thema Qualitätsmessung in der Zahnmedizin nähern kann. Die Krankenkassen, vertreten durch Antonius Wienefoet vom GKV-Spitzenverband, wünschen sich Indikatoren, die ihren Versicherten klare Auswahlkriterien bieten: etwa erweiterte Garantiezeiten, ein Qualitätsmanagement-System und Fortbildungen. Dr. Peter Müller, Vorstand der Stiftung Gesundheit, sieht Schwierigkeiten dabei, Patientenempfehlungen als feste Qualitätsindikatoren zu verwenden. Manipulationen durch absichtlich falsche positive oder negative Bewertungen können nicht ausgeschlossen werden. Kritik am Honorarsystem kam von Dr. Willi Janzen, niedergelassener Zahnarzt aus Versmold. Die Gebührenordnung und die Honorarverträge seien überaltert und würden den Stand moderner zahnmedizinischer Möglichkeiten nicht widerspiegeln.
Am Ende einigten sich die Teilnehmer auf die kleinsten gemeinsamen Nenner: die Gewährleistung über die gesetzliche Pflicht hinaus, die fachliche Fortbildung und ein zertifiziertes Qualitätsmanagement-System. Diese Indikatoren bieten sowohl Patienten als auch den Kostenträgern Hinweise auf hochwertige Behandlung und Produkte. Schein-Qualitätsbezeichnungen wie „zertifizierte Wohlfühlpraxis“ wurden als untauglich eingestuft, da sie nichts über die tatsächliche Leistung der Praxis aussagen. Am Ende ist die Diskussion um Qualitätsindikatoren damit noch lange nicht.
Weitere Informationen zum Symposium der DGQZ finden Sie in der DZW – Die Zahnarzt Woche.