Mal ne gute Nachricht – nach 16 Monaten endlich Geld
Heute am 30.07.2010 musste ich mir beim Ansehen meines Praxiskontoauszuges die Ausgen reiben:
da hat mir doch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns tatsächlich die letzte Honorarzahlung für das erste Quartal 2009 (!) bezahlt. Kaum wartet man 16 Monate, droht per Anwalt mit mehreren Schreiben und schon hat man das Geld. Wie viel ich genau in jenem ersten Quartal 2009 an KV-Honorar erhalten habe und wie viel Leistungen ich nicht bezahlt bekommen habe, wird dann wohl in den nächsten Wochen als knapp 40-seitige Detailabrechnung ins Haus flattern.
Anwalts-Beschäftigungs-Reform
Fakt ist: seit der Gesundheitsreform zum 01.01.2009 lege ich per Anwältin jedes Quartal Widerspruch gegen das zugeteilte Regelleistungsvolumen (meine vorgegebene Verdiensthöchstgrenze) ein und stelle diverse Anträge auf Berücksichtigung von Praxisbesonderheiten etc. … Die Anwaltskosten belaufen sich derzeit schon auf über 5 000€. Bei der KV Bayern allein gehen pro Quartal tausende Widersprüche meiner Art ein, die alle bearbeitet werden müssen.
Ist das nicht eine tolle Gesundheitsreform, die dazu führt, dass ein großer Teil der Ärzte sich gezwungen sieht, mit rechtlichen Schritten gegen die sogenannte eigene Standesvertretung vorzugehen?
Hätte ich dies nicht getan, hätte ich im vergangenen Jahr wohl etwa 30 000€ weniger Honorar bezogen.
Man könnte die letzten Gesundheitsreformen auch Anwalts-Beschäftigungs-Reformen nennen.
Filed under: Dr. Geldgier und das Geld Tagged: Arzthonorar, Ärzte, Kassenärztliche Vereinigung