Das Burnout-Syndrom ist eine innere Kündigung des Menschen an etwas, das ihn einst brennend interessiert hat. Er kommt vor allem in helfenden Berufen vor, deren Einsatz sich nicht ausschließlich auf den Arbeitstisch beschränkt, sondern hohes Engagement und viel eigenen Einsatz erfordert, aber auch enttäuschend werden kann. Betroffene des Burnout-Syndroms leiden unter einem Zustand emotionaler Erschöpfung und Resignation, der sich schleichend einstellt.
Erste Warnsymptome
In der ersten Phase des Burnout-Syndroms sind Betroffene noch übermäßig stark motiviert, fühlen sich vollkommen und unerlässlich. Das führt dazu, dass die Arbeit zum hauptsächlichen Lebensinhalt für sie wird – den Arbeitstisch verlassen sie selten. Die sozialen Kontakte beschränken sie auf einen Bereich des Lebens, häufig die Kunden. Eigene Bedürfnisse werden gar nicht mehr beachtet, Misserfolge verdrängt. Der Mensch wirkt nach außen hin stark engagiert, leidet aber bereits unter Schlafstörungen, chronischer Müdigkeit und Depressionen. Es kann auch zu Angstzuständen kommen.
Reduktion des Engagements
In der zweiten Phase entwickelt der Betroffene ein negatives Bild gegenüber seiner Arbeit. Er gibt anderen und sich selbst die Schuld und beginnt, Alkohol und Medikamente als Trostmittel zu akzeptieren. Gleichzeitig fühlt er sich nicht verstanden und nicht ausreichend anerkannt, sodass er sich aus seinem sozialen Umfeld zurückzieht. Auch die Leistungen lassen nach.
Suche nach der Schuld
Die dritte Phase leitet die Erkenntnis beim Burnout-Patienten ein, dass er ein wichtiges Lebensziel aufgegeben hat. Er ist enttäuscht und versucht, sich selbst oder anderen die Schuld daran zuzuweisen. Dies ist das Stadium, in dem die Probleme noch gelöst werden können.
Abbau des Engagements
In der vierten Phase wird das Engagement nach und nach abgebaut. Die Arbeit wird gern auf die Tätigkeiten beschränkt, die zu den minimalen Anforderungen gehören – man tut nur noch das, was man muss. Burnout-Patienten fallen zudem durch unorganisiertes Verhalten auf und zeigen Probleme dabei, komplexere Aufgaben anzugehen.
Verflachung und Verzweiflung
Gleichzeitig zum beruflichen Misserfolg kommt es auch im emotionalen, privaten Bereich zur Verflachung. Der Betroffene vernachlässigt soziale Kontakte, bindet sich gleichzeitig aber stark an eine Person und sucht immer wieder nach interessanten, neuen Kontakten. Zuletzt folgt die Phase der Verzweiflung, in der man sich die Sinnfrage stellt. Sie kann im Suizid enden.