Sonntag, 13.15 Uhr. Der Kongress ist zu Ende. Um mich herum werden Taschen gepackt, Stühle gerückt und Räume leer geräumt. Mein Kopf ist noch nicht so weit. Ich will noch gar nicht weg. Noch sind die Gedanken und Gefühle zu präsent. Seit Donnerstag wurde hier präsentiert, gearbeitet, diskutiert und geplant – und gestern Abend wurde gefeiert. Es war ein ausgelassenes Fest, das die gute Stimmung während des Kongresses wiederspiegelte.
Was nehme ich aus Bielefeld mit? Viele positive Begegnungen mit tollen Menschen. Neue Bilder vom Leben mit HIV, die meinen Rahmen im Kopf nicht unbedingt sprengen, aber definitiv erweitern. Viel Mut und Engagement. Bewunderung für Menschen, die sich an vielen Orten und auf vielfältige Weise dafür einsetzen, dass Menschen mit HIV nicht länger stigmatisiert werden.
Ein Wissen, dass sich über die Jahre die Situation für Menschen mit HIV enorm verbessert hat und eine Ahnung, dass es auch weiterhin viel zu tun gibt. Ein Gefühl von Dankbarkeit, dass ich vier Tage hier dabei sein konnte.
Während der Positiven Begegnungen gab es eine Aktion des Fotografen Matthias Schätzl. Teilnehmer konnten Fragen stellen, die fotografisch umgesetzt wurden. Eine Frage war: Gibt es Solidarität unter Positiven? Nach diesem Kongress würde ich sagen: Eindeutig Ja!