Brustkrebs: Früherkennung durch Infrarotthermographie

Dem Mammakarzinom (Brustkrebs) kommt in der Frauenheilkunde eine besondere Bedeutung zu – es ist die häufigste aller Krebserkrankungen. Im Rahmen einer sinnvollen Prävention ist die frühzeitige Erkennung pathologischer Veränderungen von besonderer Wichtigkeit.

Mittels Infrarotthermographie können Veränderungen in der Brust über die Messung der Wärmeabstrahlung festgestellt werden. 

 

Brustkrebs: weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen

Brustkrebs ist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit die häufigste Krebserkrankung der Frau. Rund eine Millionen Frauen erkranken jährlich, in Deutschland sind es etwa 80 bis 85 Fälle pro 100.000 Frauen. Die Sterblichkeitsrate hat sich seit 1955 nicht signifikant verbessert. Daher stellt sich die Frage, in wie weit derzeit gängige Verfahren in der Prävention überdacht werden müssen. Insbesondere die Mammographie als Brustkrebs-Früherkennungsmethode ist in ihrer Wirksamkeit von skandinavischen Wissenschaftlern angezweifelt worden: Eine Langzeitstudie über zehn Jahre ergab, dass das Screening von 100.000 Frauen die Zahl der Frauen, die an Brustkrebs sterben, um nur 0,07 Prozent reduzierte.

Infrarotthermographie – eine Alternative zur Röntgen-Mammographie?

Zweifelsfrei nachgewiesen ist: Tumoren brauchen Energie, um wachsen zu können. Der Vorgang der übermäßigen oder unkontrollierten Gefäßneubildung beziehungsweise Gefäßwucherung (Neovaskularisierung) ist für das Wachstum des Tumors lebensnotwendig. Das wiederum bedeutet eine gesteigerte Stoffwechseltätigkeit (Metabolismus) und dem zu Folge eine gesteigerte Wärmeproduktion. Genau diese misst die Infrarotthermographie.

Anstatt nur Strukturen darzustellen wie bei der Röntgen-Mammographie, die zudem eine Strahlenbelastung bedeutet, werden bei der  Infrarotthermographie Wärmefelder sichtbar gemacht. Bedenkt man, dass sich die Verdoppelungzeit des Volumens eines Tumors exponentiell mit der Wärmeproduktion des Krebsgewebes verkürzt (Dr. M Gautherie, 1979), so macht die Messung der Wärmeabstrahlung zweifelsfrei Sinn.

Moderne Technik macht selbst kleinste Temperaturschwankungen sichtbar

Das Spektrum der Temperaturveränderungen durch einen erhöhten Metabolismus im Umfeld eines Tumors – neben einer Veränderung der Durchblutung oft auch durch den Einfluss von Hormonen verursacht – beträgt zwischen null und sieben Grad Celsius.

Mittels hochauflösender Infrarotkameras ist es heute möglich, Temperaturdifferenzen bis 0,01 °C zu messen. Durch mehrere Aufnahmen der Brust bei konstanter Raumtemperatur (kurz nach dem Entkleiden und nach Akklimatisierung) erhält man zuverlässige Aufnahmen der Wärmeabstrahlung des  zu untersuchenden Gewebes. Beurteilt werden verschiedene Merkmale wie etwa „Hot Spots" (Zonen oder Punkte von Überwärmung). Außerdem erfolgt ein Vergleich von rechter und linker Brust. Aktuelle Studien belegen, dass die Infrarotthermographie zu ebenso exakten Ergebnissen führt wie die Sonographie- und Röntgen-Mammographie. In einigen Fällen sogar bessere.

Pathologische Zeichen in der Infrarotthermographie sichtbar

Die Praxis hat gezeigt, dass sich in beinahe allen Fällen von bestätigtem Brustkrebs auffällige pathologische Anzeichen in der Infrarotthermographie zeigen. Jedoch ist es wichtig zu wissen, dass die  Infrarotthermographie nicht alleine die Diagnose „Brustkrebs" als schlimmstmögliche pathologische Veränderung messen soll. Auch Wärmeabstrahlungen durch metabolische Veränderungen gutartiger Natur können gemessen werden. Weiterer Vorteil: Bisher klinisch nicht darstellbare Vor- und Frühstufen des Brustkrebs können ebenfalls sichtbar gemacht werden.

Gesundheit der Brust im Vordergrund

Einer der größten Vorteile der Infrarotthermographie ist, dass die Methode gänzlich atraumatisch arbeitet: Weder unterliegen die Brüste einer mechanischen Einwirkung noch werden Sie in irgendeiner Form einer Strahlung ausgesetzt. Auffällige Befunde können nach kurzer Zeit kontrolliert und bei Bedarf durch Sonographie und/oder Mammographie ergänzt werden. Außerdem können Befunde unmittelbar nach Beendigung der Aufnahmen erstellt werden.

Quelle: H. Sauer – Infrarotthermographie zur Prävention und Früherkennung des Mammakarzinoms, in: Komplement. Integr. Med. 07/08

Verwandte Beiträge:

1. Bittermelone gegen Brustkrebs

2. Soja schützt vor Brustkrebs

3. Brustkrebsprävention mit Hilfe der Infrarot-Thermographie

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *