Geheimverhandlungen im Gesundheitsministerium

Wir befinden uns wieder in dem geheimen abhörsicheren Konferenzsaal. Die Sekretärin hat noch frischen Kaffee und Kekse bringen dürfen, dann hat sie die schalldichte Tür hinter sich abgeschlossen.
„Fassen wir zusammen,“ sagt der Vorsitzende, „Wir wollen die Anzahl der Ärzte reduzieren. Was können wir tun?“
„Wir schicken sie nach Spelunkistan!“
„Hmmm. Warum nicht? Gerade habe ich eine Anfrage der Regierung von Nordspelunkistan auf dem Tisch. Und südspelunkistanische Krankenhäuser inserieren ja sowieso ständig in unseren Fachzeitschriften…“
„Wirft das nicht ein schlechtes Bild auf uns?“
„Warum?“
„Na, wenn es heißt, dass uns die Ärzte weglaufen?“
„Das kann uns doch egal sein!“
„Kommt aber bei den Wählern schlecht an.“
„Da haben Sie Recht.“
„Den Wählern, also den möglichen Patienten, müssen wir das Bild vermitteln, dass es bei uns die beste Medizin der Welt gibt und weder Kosten noch Mühen gescheut werden…“
„Auch richtig. Also sollten dafür sorgen, dass die doch Ärzte hierbleiben.“
„Sie brauchen ja nicht glücklich zu sein. Im Gegenteil. Sie dürfen jammern. Und wir rechnen der Öffentlichkeit vor, wie viel unsere Mediziner verdienen. Braucht ja nicht zu stimmen, was wir ihnen da vorrechnen. Hauptsache, es hört sich nach ganz viel Geld an. Und dann…“
„Dann gründen wir eine neue Komission. In diesem Sinne, meine Herren, darf ich Ihnen für Ihre Teilnahme meinen herzlichen Dank aussprechen. Bis zum nächsten Mal!“

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