Kaputte Kinder…

…gibt es hier leider massenhaft.

Auf der Fahrt ins Krankenhaus fragte ein Kind mich spaßigerweise, ob wir uns das Camp deswegen ausgesucht haben, weil es so nah am Krankenhaus ist.
Gar nicht so dumm…
Wenige Stunden später (da war ich gerade zum vierten Mal an diesem Tag mit einem anderen Kind auf dem Weg ins Krankenhaus), ertappte ich mich bei dem Gedanken, ob wir unsere Zelte nicht lieber gleich auf dem Krankenhausgelände aufschlagen sollten…

Sagen wir’s mal so: Ich bin hier gut ausgelastet.

Sicher ist auch viel Mist dabei (Pflasterkleben und Coolpacksholen), aber auch Sachen, über die ich mich im Rettungswachen- oder Krankenhauspraktikum total gefreut hätte – und die mich hier teilweise echt stressen, weil ich natürlich nur minimalste Ausrüstung hab.
Der Rettungsdienst braucht übrigens nur knapp sechs Minuten bis zu uns (hab ich schon mehrfach getestet…), und ich habe dabei festgestellt: Sechs Minuten Wartezeit reichen aus, um innerlich in Panik zu verfallen (die ich mir natürlich nicht anmerken lasse *g*).

Allein in dieser Woche habe ich drei Kinder hier, die mir wirklich ernste Sorgen machen und die ich am liebsten ständig in meiner Nähe hätte – weil ich einigen Reiseleitern trotz großem Erste Hilfe Schein ehrlich gesagt nicht zutraue, im Notfall adäquat zu reagieren und gegebenfalls anständig zu reanimieren (oder überhaupt mal auf die Idee zu kommen, zu reanimieren…). Die sind ja schon damit überfordert, sich selber ein Coolpack zu organisieren. Die bringen es fertig, mich nachts um drei zu wecken, weil ihr Kind Kopfschmerzen hat, und mich morgens unter der Dusche zuzutexten, dass sie dringend ein Pflaster brauchen, weil ihr Kind sich aufs Maul gelegt hat. -.-

Klar gibts auch fähige, mitdenkende Reiseleiter hier. : )
Aber diejenigen, die mich beim Mittagessen überfallen, weil eines ihrer Kids nen Sonnenbrand oder nen Splitter im Finger hat, ziehen das Niveau (und zugegebenermaßen manchmal auch meine Laune) drastisch runter.

Trotzdem hab ich hier jede Menge Spaß, freu mich auf eine weitere, spannende und lustige Woche (mit bitte möglichst wenigen Krankenhausaufenthalten) und kann sagen, dass ich hier wirklich nützliche Erfahrungen gesammelt hab.
Allein die ganzen abgefahrenen Krankheiten und Medikamente, die die Kinder hier haben (und die ich natürlich immer brav recherchiere), haben meinen Horizont erweitert. ; )
Von den vielen Bäuchen, in denen ich in den letzten drei Wochen rumgedrückt hab, mal ganz abgesehen. Ferienlager = Appendizitisparadies…

Mit etwas zeitlichem Abstand zu den Ereignissen werd ich auch ein paar Details auspacken, ich hatte und hab hier nämlich echt spannende kleine Patienten.

Jetzt muss ich mich aber langsam auf die Suche nach meiner Unterkunft machen (etwas dumm, seine Taschenlampe im Zelt zu vergessen…).

Bis bald. : )

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