Konservativ zu operativ verhält sich wie…

…schwarz zu weiß, oben zu unten, Gott zu Teufel, Salz zu Pfeffer… (Liste wahlweise erweiterbar). Man merkt es am meisten in der Schnittmenge, nämlich dann wenn Fräulein Konservativ aus der Notaufnahme oder von Station den Patienten zum (Not-)Operieren an Herrn Operativ oder das dazwischen (den Narkose-Doc) übergibt. Irgendwie kann man es nie richtig machen:
Mal ist der Patient zu flach sediert, mal hängt der Oxylog an der falschen Stelle, mal ist der Sauerstoff zu leer und hängt auch an der falschen Stelle, mal hat man die falschen Medikamente benutzt, mal zu viel, mal zu wenig gegeben. Der Blutdruck ist mal zu hoch oder zu niedrig (aber nie genau richtig). Und wehe der Patient ist noch bekleidet und hat noch keinen Blasenkatheter, zentralen Venenkatheter, Arterie und keine große rote Geschenkschleife um den Hals. Zum Umlagern ist man auch generell viel zu dumm, das können andere besser. Jedes Mal bekommt man das Gefühl vermittelt, dass der Patient von Glück reden kann, wenn er lebend im OP ankommt… Früher habe ich mich ja noch gestritten. Bringt aber nichts. Mittlerweile handhabe ich es folgendermaßen: auf Durchzug schalten, debil lächeln und sich seinen Teil denken.

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