Welche Frau kennt das nicht, ist ihr Freund oder Mann krank, geht immer gleich die Welt unter, da wird ein kleiner Schnupfen gleich zu einer ausgewachsenen Bronchitis und ein gebrochener Zeh führt zu einer halbseitigen Unbeweglichkeit. Dieses oft beobachtete Phänomen ist immer noch ein Rätsel der Gesundheitslehre. Aber dafür lieben wir unsere starken, keine Schwäche zeigenden Männer doch, dass sich auch mal krank und pflegebedürftig sind. Und wie eine Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse belegt, sind Männer auch verletzungsanfälliger als Frauen.
Die bereits erwähnte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass jeder zehnte Mann zwischen 15 und 65 Jahren im vergangenen Jahr mit Verstauchungen oder gar Brüchen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen musste, dem gegenüber aber nur sechs von hundert Frauen. Die erhöhte Verletzungsgefahr lässt sich nicht nur auf eine höhere Lust auf Risiko zurückführen, sondern auch auf eine größere Sportbereitschaft. Weiterhin gab die Studie noch an, dass sieben Prozent der Fehltage bei Männern auf Arbeitsunfälle zurückzuführen sein. Jedoch erhielten die Vertreter des menschlichen Geschlechtes ihre Blessuren meistens in der Freizeit und vor allen Dingen beim Sport. Weiterhin ist die Zahl der tödlich verunglückten Autofahrer auf Seiten der Männer besonders hoch. So sind vier von fünf Autofahrern zwischen 18 und 24 Jahren, die im Auto tödlich verunglücken, männlich.
Aber zurück zum Sport. Hierbei sind vor allen junge Männer verletzungsanfälliger, wohingegen ältere Männer und Frauen kaum von Verletzungen betroffen sind. Dies fand eine repräsentative Studie zum Thema Sportverletzungen in Deutschland heraus.
Die Sportverletzungen-Studie wurde von Wissenschaftlern unter der Leitung von Dr. Sven Schneider und Holger Schmitt durchgeführt, die die Daten der Nationalen Gesundheits-Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin ausgewertet haben. Ca. 7100 Männer und Frauen von 18 bis 79 Jahren haben an der Medizinumfrage teilgenommen, mit dem Ergebnis: Jedes Jahr ziehen sich etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland eine Sportverletzung zu. Fast zwei Drittel davon (etwa 62 Prozent) führen des Weiteren zu einer wenn auch kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit.
Und da junge Männer oft etwas intensiver Sport treiben würden, wie etwa Ballsportarten oder Kampfsport, sind in dieser Gruppe die Verletzungen auch deutlich häufiger. So zieht sich jeder sechste junge Sportler einmal im Jahr eine Sportverletzung zu. Zum Vergleich sind es bei den über Fünfzigjährigen nur fünf Prozent. Die häufigsten Sportverletzungen (80 Prozent) sind Verstauchungen, Gelenkluxationen und Bänderrisse, die jedoch gut behandelt werden können.