In der Mainzer Uni-Klinik sind zwei Babys gestorben. Der Grund: verseuchte Infusionslösungen. Die waren in der Klinikums-Apotheke selbst zusammengerührt worden.
Wer also ist schuld?
Waren es die Herstellerfirmen von denen die einzelnen Komponenten der Infusionslösungen bezogen worden waren? Oder gar medizinisches Personal auf Station? Vermutlich ist es wohl in der Apotheke passiert… also Schlamperei? Oder sind wieder einmal irgendwo Kosten gespart worden, ohne Rücksicht auf Verluste – ist das Übel also bei den Managern zu suchen? Das wäre ja nicht das erste Mal. Erst vor Kurzem ging ein ähnlicher Fall in München durch die Sommerloch-Presse.
Der Tod der Kinder ist tragisch.
Und Krankenhaushygiene ist kein Thema, welches man in einem Blogbeitrag von zweihundert Wörtern erschöpfend behandeln kann. Ärzte und Pflegepersonal sind Menschen, sie gehen aufs Klo und popeln in der Nase. Keine Hand ist keimfrei, auch die eines Chirurgen nicht. Und mangelnde Hygiene lässt sich nicht durch Antibiotika ersetzen, auch wenn dies oft genug versucht wird. Wie geht’s jetzt also weiter? An Ideen und Forderungen besteht kein Mangel: von neuen Hygiene-Konzepten ist da die Rede, häufigeren Überwachungen durch Gesundheitsämter oder neu zu schaffende Hygiene-Beauftragte… aber wie immer liegt da der Teufel im Detail:
Bleiben wir bei der Händedesinfektion: Wichtige Sache, kein Thema. Aber: wer jemals in einem Krankenhaus gearbeitet hat, weiß wie aggressiv dieses Zeug auf Dauer ist. Wer seine Hand zwanzig, dreißig oder fünfzig Mal am Tag in reinem Alkohol badet, braucht sich über Allergien nicht zu wundern. Trockene Haut, Jucken, Ekzeme oder sogar Atemwegsbeschwerden (denn schließlich atmet man das Zeug ja auch ständig ein)…. Okay, ein geringer Preis, wenn man damit das eine oder andere Leben retten kann…