Die Sueddeutsche berichtet in einem Artikel über die protektive Wirkung sozialer Bindungen in Hinblick auf die Lebenserwartung.
Doch was tun, wenn die sozialen Netze schon gar nicht mehr bestehen? Ein Kommentar von Christian Gersch.
Der Hausarzt ist für viele chronisch kranke und alte Patienten oft einer der wenigen noch verbliebenen sozialen Kontakte.
Findet ein Hausbesuch in Mietsanlage oder Altersheimen statt, berichten die dort angetroffenen Patienten häufig von ein und dem selben Problem: Einsamkeit. Beachtenswert ist, dass alle diese Patienten oft in enger Nachbarschaft zueinander wohnen.
Eine Lösung für das Problem scheint einfach: Durch Aktivieren von Ressourcen der Patienten müssten diese einfach miteinander in Kontakt treten, und sei es nur eine kleine Einladung auf einen Kaffee.
In der Praxis gestaltet sich dieses Vorgehen leider mitunter schwierig, und es sollte auch nicht in der alleinigen Verantwortung des Hausarztes liegen, der dieses Problem erkannt hat. Vielmehr muss auch an Angehörige und Heimleitungen appelliert werden, bewußt neue soziale Kontakte für die Betroffenen zu schaffen. Insbesondere im Altersheim ist es leicht zu organisieren, Menschen zusammen zu bringen, wenn die Pflege ihre Aufmerksamkeit auf diesen Umstand lenkt. Es muss nur angegangen werden.