Wo meine Hand schon überall war

Mein Diensthandy düdelt.
Das tut es öfters, aber momentan ist es etwas ungelegen. Ich sitze nämlich gerade auf dem Scheißhaus und… okay, ist klar.
„Hallo?“
Mit eben jeder Hand, mit der ich mir gerade den Arsch abgewischt habe, drücke ich auf die Gesprächsannahmetaste.
Die Notaufnahme ist dran, sie haben einen Zugang, okay, ich komme schon.
Spülung drücken, Hose hochziehen, Händewaschen, desinfizieren, Kittel vom Haken nehmen, anziehen und zuknöpfen. Wichtiges Gesicht aufsetzen und runter.
Neunzig Sekunden später befindet sich meine Hand inmitten eines Handschuhes auf dem Grunde einer tiefen Fleischwunde.
Manchmal ist es besser, wenn der Patient nicht weiß, wo diese Hand heute schon überall war.

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