Zunächst mal: Mein tiefstes Mitleid mit den Verletzten und den Angehörigen der Toten von Lörrach.
…und dann fragt man sich natürlich unwillkürlich, wie man selbst wohl in so einer Situation reagieren würde. Und ich sage gleich: Ich bin kein Held. Ich würde wegrennen. Ducken und rennen so schnell mich meine Beine tragen. Vielleicht auch noch laut brüllen, andere Leute packen und um die Ecke schieben und Türen hinter mir verrammeln. Aber eines würde ich ganz gewiss nicht tun: mich unbewaffnet und ohne Schutz so einer wahnsinnigen Person entgegenstellen.
Zum Glück ist so eine Situation extrem selten. Was hingegen immer wieder mal vorkommt ist, dass ein Patient oder ein Angehöriger oder sonst irgendwer ausrastet und mit Fäusten oder Gegenständen um sich schlägt. Auch Messer sind in der Ambulanz schon gesichtet worden und ich kenne mindestens einen Kollegen, der nach einem solchen Angriff selbst ein paar Tage stationär gelegen hat. Und das vertrackte an der Sache war: Dem Angriff hätte er aus dem Wege gehen können. Er hätte den Patienten gefahrlos rausschmeissen können. Hat er aber nicht getan. Er war ja Arzt. Er wollte ja helfen.