Nach fast dreijähriger Abwesenheit ist Dr. Motz zurück bei Via medici. Nachdem seine wöchentliche Online-Kolumne 2007 eingestellt wurde, versuchte er, sich der medizinischen Gesellschaft einzugliedern und seinen Zynismus unauffällig in einem unfallchirurgischen OP zu verbreiten – doch vergebens, er kann´s nicht lassen.
Und was böte dem ewigen Nörgler einen besseren Nährboden für seine kritischen Bosheiten als das Münchner Oktoberfest? (siehe „Oans, zwoa, b´suffa“)
Durch soviel, zu wunderbaren Lästereien zu verarbeitenden, visuellen Input in Hochform gebracht, besucht Dr. Motz am 23.09.2010 die Via medici Redaktion.
Auch hier gibt es viel zu sehen: In der Ecke des Redaktionsbüros steht ein vergessener Mitarbeiter herum, bis zum Skelett abgemagert. Anscheinend wurde er solange mit unliebsamen Recherchen betraut und in die Redaktionsräume eingeschlossen, bis er vom Fleisch fiel. Seine unnatürliche Kopfhaltung ließe allerdings auch den Schluss zu, dass er in einem Anfall von Aggressionsabbau erwürgt wurde.
Die anderen Redaktionsteilnehmer sehen wesentlich besser aus als ihr knöcherner Kollege.
Melanie, die heimlich Dr. Motz’ größter Fan ist, versucht sich vor seinen fiesen Kommentaren durch Bestechung zu retten. Jogurette und Cola light sind da zunächst gutes Material, und plötzlich wird Dr. Motz recht handzahm. Nach dem Koffeingenuss rotieren die Neuronen allerdings links und rechts herum und Dr. Motz bemächtigt sich eines Computers, um ein neue Glosse (über das AHA-Syndrom) zu fabrizieren.
Dieter schaut dem Ganzen etwas skeptisch zu. Als Print-Redaktionsleiter ist er für fundierte Fakten verantwortlich. Bevor Dr. Motz ganz außer Rand und Band gerät wird er mit einer ernsthaften Aufgabe betraut: Eine Tipps & Trends Mitteilung für Via 05/10 zu verfassen, das wird den kleinen unstrukturierten Zyniker doch wohl bei der Stange halten? Zudem Dieter natürlich einiges an Dr. Motz’ Werk – oder sollen wir sagen: Schreibversuch – zu kritisieren hat. Tja, nicht jeder, der mal seine eignen Glosse hatte, ist ein souveräner stilsicherer Journalist, nicht wahr, Dr. Motz?
Jesper, der Dritte im heutigen Bunde, lässt sich von Dr. Motz nicht beeindrucken. Er zählt die Stunden, nein, die Minuten bis zum Wochenende und füllt diese mit konzentrierter Arbeit an einer kommenden Kasuistik. Ab und zu kann man ihn hinter seinem PC herzhaft lachen hören, wenn er eine fragwürdige Formulierung entdeckt hat. Vielleicht lacht er aber auch nur, weil er entdeckt hat, dass wieder zwei Minuten vergangen sind, die ihn dem Feierabend und seiner kleinen Tochter näherbringen.
Dr. Motz sitzt etwas gebeutelt vor einer leeren Schokoladenschachtel und vor seinem PC. Hier gibt’s aber auch so verdammt wenig zu lästern! Darum lässt er Redaktion Redaktion sein und begibt sich wieder in die große, weite Medizinerwelt hinaus, um dort sein Unwesen zu treiben.
Wir werden von ihm hören!
PS.: Danke an Melanie, Jesper und Dieter