(NEUSS-GREVENBROICH) Da ist es wieder und man wundert sich nicht, dass in Berlin wieder die untersten Schubladen aufgemacht werden – sondern nur, dass es so lange gedauert hat: Bundeskanzlerin Merkel sieht nicht ein, warum Pflegende aus Osteuropa kommen sollen, wo man in Deutschland doch über 2,2 Mio arbeitsfähige Transferempfänger verfügen würde. Die Kanzlerin hat entsprechende Äußerungen in einem Zeitungsinterview gemacht. Damit meint die Regierungschefin, dass a) Arbeitslose bitte etwas dafür tun sollen, dass sie Kohle einstreichen, wir b) keine Osteuropäer im Lande haben wollen und c) Pflegen schließlich jeder kann. Oder, um es mal aus der Perspektive derer zu formulieren, die davon betroffen sind: wer in diesem Land seinen Job verloren hat, nach zermürbenden Monaten der Suche unter engagierter Mithilfe motivierter Mitarbeiter der Arbeitsagentur dann doch in Hartz IV überführt wird oder wer in Deutschland nach Jahren des Bildungsabbaus ohne vernünftigen Schulabschluss erst gar kein Ausbildungsverhältnis eingehen kann, der kann ja immer noch in die Pflege gehen, weil das im Deutschland des Fachkräftemangels der einzige Beruf ist, wo man wahlweise nun wirklich nix können muss oder das, was man kann, auch für die Pflege gut ist (z.B. Rohre schweißen, Stapler fahren, Obstkisten sortieren und anderes). So, und das kommt aus der Bundesregierung, die sich die Aufwertung der Pflegeberufe auf die Fahnen geschrieben hat. Da kann einem ja Angst und Bange werden, wenn diese Regierung ihre Bemühungen um die Pflege noch intensivieren will. Angesichts der Widerworte steht zu erwarten, dass aus dem Kanzleramt in Kürze beschwichtigt wird. (Zi)
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Pflegereform nutzen: Mit Reha Pflege vermeiden
Der BDPK fordert die Politik auf, jetzt zu handeln! Der Gesetzgeber muss die Pflegereform nutzen, um den Zugang zu Rehabilitation zu verbessern, im Präventionsgesetz wurde die Chance vertan. Rehabilitation vermeidet oder verzögert nachweislich Pflegebedürftigkeit. Längst ist es wissenschaftlich erwiesen und die Fachleute sind sich einig: Medizinische Rehabilitation kann die Abhängigkeit von Pflege hinauszögern und vermeiden. Zwanzig Jahre nach der Einführung der Pflegeversicherung muss mit der Pflegereform endlich die Chance ergriffen werden, um Menschen den bedarfsgerechten Zugang zur Rehabilitation zu verschaffen. Seit Jahren macht der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen darauf aufmerksam, dass es Probleme an der Schnittstelle zwischen Rehabilitation und Pflege gibt. Die zuständige Krankenversicherung hat keinen Anreiz für die Gewährung von Rehabilitationsleistungen zur Vermeidung von Pflege, da sie von vermiedener Pflegebedürftigkeit nicht profitiert. Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, diese bekannte Schnittstellenproblematik erneut zu prüfen. Es gibt drei denkbare Lösungen: Ein Finanzausgleich zwischen der Pflegekasse und der Krankenversicherung, der die Kosten für pflegevermeidende Rehabilitationsleistungen erstattet. Die Pflegeversicherung wird zum Reha-Träger. Die hausärztliche Verordnung wird gestärkt. Der Gesetzgeber greift die Problematik bisher lediglich im Bereich der Pflegebegutachtung auf. Die Feststellung des Rehabilitationsbedarfs soll im Rahmen der Pflegebegutachtung nach einem bundesweit standardisierten Verfahren erfolgen. Der Hintergrund ist die extrem niedrige Reha-Empfehlungsquote des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) von 0,4 Prozent bei den Begutachtungen zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit. Diese Begutachtung erfolgt jedoch erst, wenn die Pflegebedürftigkeit bereits eingetreten ist oder unmittelbar bevorsteht. Viel wirksamer sind medizinische Rehabilitationsleistungen, wenn sie früher einsetzen. Und zwar dann, wenn erste Anzeichen von drohendem Pflegebedarf sichtbar werden. Das wiederum kann der Hausarzt am besten einschätzen. Bislang liegt die letzte Entscheidung über die Gewährung der Reha-Leistung aber bei der Krankenkasse. Selbst dann, wenn der behandelnde Hausarzt den bestehenden Rehabilitationsbedarf attestiert und eine Reha-Verordnung ausgestellt hat. Aktuell wird fast die Hälfte der vom niedergelassenen Arzt verordneten Rehabilitationsmaßnahmen (sog. Heilverfahren) abgelehnt. Die Kosten einer Rehabilitationsleistung sind schon nach vier Monaten vermiedener Pflegebedürftigkeit mit den eingesparten Pflegekosten verrechnet. Für den älteren Menschen, der dadurch in seiner eigenen Wohnung bleiben und ohne fremde Hilfe seinen Alltag bewältigen kann, rechnet sich die Leistung bereits ab dem ersten Tag vermiedener Pflege. Zahlen und Fakten: In Deutschland gibt es rund 2,6 Mio. pflegebedürftige Menschen. Im Jahr 2030 werden es voraussichtlich 3,5 Mio. Menschen sein. Die Pflegekassen geben jährlich 25,45 Mrd. € für Pflegeleistungen aus. Rehabilitationsleistungen, ohne vorherigen Krankenhausaufenthalt wurden im Jahr 2013 185.477 mal erbracht. Sie kosteten die Krankenkassen 473 Mio. €. Das sind 0,26 % der jährlichen Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung. Pressemitteilung des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken e.V.
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AU/KG FM Expertenschmiede lockt Fallmanager nach Münster
Aus allen Teilen Deutschlands schickten fast 30 Krankenkassen rund 50 Fallmanager und Kundenberater nach Münster. Grund: Das ISC Münster lud am 19. und 20. November zur AU/KG FM Expertenschmiede ein. Zum sechsten Mal fand die in der Branche der gesetzlichen Krankenkassen etablierte Veranstaltung „AU/KG FM Expertenschmiede“ des IT-Dienstleisters ISC Münster statt. Im Factory Hotel am Germania Campus in Münster trafen sich Anwender und Experten der Software zur Krankengeldsteuerung zum fachlichen Erfahrungsaustausch und praktischer Wissensvermittlung. Neben Kundenmanagern waren Verantwortliche im Bereich Krankengeldsteuerung zahlreicher Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie einer Ersatzkasse dabei. „Es war wieder eine rundum gelungene Veranstaltung. Zu den Highlights gehörte sicher das Gesprächstraining unseres fast schon prominenten Krankengeldfallmanagement-Dozenten Wolfgang Mayer und Kommunikationstrainer Erik Sander. Aber auch der durch unsere Fachberatung und Softwareentwicklung vorgestellte Relaunch von AU/KG FM fand großen Anklang bei den Teilnehmern“, resümiert Ludger Davids, Leiter der Fachberatung des ISC Münster, zufrieden. Pressemitteilung des ISC Münster
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Vom Roboter gepflegt werden? Für jeden Vierten vorstellbar
Roboter in der Pflege, Implantate für eine bessere Gedächtnisleistung – viele Deutsche haben wenige Berührungsängste, wenn es um visionäre Medizintechnik geht. Das geht aus dem ZukunftsMonitor „Gesundheit neu denken“ hervor – einer repräsentativen Befragung, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegeben hat. Rund ein Viertel der Befragten (26 Prozent) können sich demnach vorstellen, von Robotern gepflegt zu werden. Implantate für mehr Konzentration oder Gedächtnisleistung befürworten sogar 51 Prozent der Befragten. Besonders jüngere Menschen finden diese Idee reizvoll (14 bis 19 Jahre: 62,3 Prozent). Die Umfrage ist der Auftakt des neuen BMBF-Bürgerdialogs „ZukunftsForum“. Bis 2017 sind im BMBF zu verschiedenen Zukunftsthemen jeweils eine repräsentative Befragung (der „ZukunftsMonitor“), ein moderierter Workshop mit 50 Bürgerinnen und Bürgern (der „ZukunftsTag“) sowie ein Bürgerdialog mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, geplant (die „ZukunftsNacht“). Die Ergebnisse des Dialogs werden vom BMBF ausgewertet und in die Entwicklung langfristiger Innovationsstrategien einbezogen. Das Thema des ersten BMBF-ZukunftsForums, das einen Beitrag zur Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland“ leistet, lautet „Gesundheit neu denken – Wohlergehen durch Hightech-Medizin und Selbstoptimierung?“. Für die Teilnahme an der ersten ZukunftsNacht mit Ministerin Wanka zu diesem Thema am 8. September in Berlin können sich Bürgerinnen und Bürger zurzeit online unter www.zukunft-verstehen.de/registrieren anmelden. „Der ZukunftsMonitor zeigt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger sehr für die Gesundheitstechnologien von morgen interessieren. Ihre Sorge um mögliche Risiken belegt aber auch, dass es noch großen Forschungsbedarf gibt, um Fragen in der Anwendung zu klären und Vertrauen in neue Technologien zu schaffen. Denn Technik muss den Menschen dienen. Über Chancen und Risiken will ich mit den Bürgern ins Gespräch kommen“, sagte Bundesforschungsministerin Wanka. Insgesamt sehen die Befragten laut ZukunftsMonitor viel Potenzial im Einsatz digitaler Technologien im Gesundheits-, Pflege- und Fitnessbereich. Besonders so genannte Wearables – also Fitnessarmbänder oder Kleidungsstücke, die Biodaten messen – nehmen die Bürgerinnen und Bürger als Chance wahr (55 Prozent). Große Möglichkeiten messen die Deutschen der Telepflege zu (51 Prozent), also der computergestützten Überprüfung von Gesundheitsdaten durch Hausarzt oder Pflegedienst aus der Ferne. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Bevölkerung einen hohen Anspruch an die Sicherheit von online gespeicherten Daten stellt. Eine erhebliche Anzahl der Befragten hat Bedenken, ihre Daten im Netz zu teilen (62 Prozent) oder lehnt es ab, sie der Krankenkasse zur Verfügung zu stellen (67 Prozent). Insgesamt steht die Landbevölkerung den digitalen Technologien aufgeschlossener gegenüber, als Städter. 53,9 Prozent der Landbevölkerung sehen zum Beispiel eher Chancen in der Telepflege gegenüber 44,1 Prozent der Städter. Im Vergleich Ost-West zeigen sich die Bewohner der neuen Länder offener als die der alten. Die Befragten in den neuen Bundesländern schätzen die Chancen der einzelnen Technologien fast durchgängig höher ein als im Westen, im Fall von Telemedizin sehen zum Beispiel 43,1 Prozent der Ostdeutschen hier Chancen gegenüber 36,3 Prozent der Westdeutschen. Der ZukunftsMonitor basiert auf rund 1000 persönlichen Interviews, die TNS Emnid im Juli im Auftrag des BMBF für den Auftakt der ZukunftsForen durchgeführt hat. Mehr Infos: https://www.zukunft-verstehen.de/ Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
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