(NEUSS-GREVENBROICH) Da ist es wieder und man wundert sich nicht, dass in Berlin wieder die untersten Schubladen aufgemacht werden – sondern nur, dass es so lange gedauert hat: Bundeskanzlerin Merkel sieht nicht ein, warum Pflegende aus Osteuropa kommen sollen, wo man in Deutschland doch über 2,2 Mio arbeitsfähige Transferempfänger verfügen würde. Die Kanzlerin hat entsprechende Äußerungen in einem Zeitungsinterview gemacht. Damit meint die Regierungschefin, dass a) Arbeitslose bitte etwas dafür tun sollen, dass sie Kohle einstreichen, wir b) keine Osteuropäer im Lande haben wollen und c) Pflegen schließlich jeder kann. Oder, um es mal aus der Perspektive derer zu formulieren, die davon betroffen sind: wer in diesem Land seinen Job verloren hat, nach zermürbenden Monaten der Suche unter engagierter Mithilfe motivierter Mitarbeiter der Arbeitsagentur dann doch in Hartz IV überführt wird oder wer in Deutschland nach Jahren des Bildungsabbaus ohne vernünftigen Schulabschluss erst gar kein Ausbildungsverhältnis eingehen kann, der kann ja immer noch in die Pflege gehen, weil das im Deutschland des Fachkräftemangels der einzige Beruf ist, wo man wahlweise nun wirklich nix können muss oder das, was man kann, auch für die Pflege gut ist (z.B. Rohre schweißen, Stapler fahren, Obstkisten sortieren und anderes). So, und das kommt aus der Bundesregierung, die sich die Aufwertung der Pflegeberufe auf die Fahnen geschrieben hat. Da kann einem ja Angst und Bange werden, wenn diese Regierung ihre Bemühungen um die Pflege noch intensivieren will. Angesichts der Widerworte steht zu erwarten, dass aus dem Kanzleramt in Kürze beschwichtigt wird. (Zi)
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G7-Gipfel setzt starkes gemeinsames Zeichen im Gesundheitsbereich
Anlässlich der Gipfelerklärung der G7 Staats- und Regierungschefs erklärt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Es ist gut, dass es beim G7-Gipfel gelungen ist, ein starkes gemeinsames Zeichen für die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen und Epidemien zu setzen. Zuletzt hat in großer Dramatik Ebola gezeigt: Es gibt keine weit entfernten Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, dass die G7-Staaten jetzt gemeinsam entschlossen Lehren aus der Ebola-Krise ziehen. Wir brauchen ein besseres globales Krisenmanagement auch im Gesundheitsbereich. Ganz wichtig ist, die Gesundheitssysteme vor Ort so zu stärken, dass sie für künftige Epidemien besser gerüstet sind. Krankheit kennt keine Grenzen und das gilt auch für die Therapien. Wie lange unsere Antibiotika noch wirken, hängt maßgeblich auch davon ab, wie sie weltweit eingesetzt werden. Schon heute sterben jedes Jahr 700.000 Menschen weltweit infolge einer Antibiotika-Resistenz. Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, bricht eine der tragenden Säulen unserer Gesundheitsversorgung weg. Ein sachgerechter Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin und der Landwirtschaft sowie verstärkte Anstrengungen in der Forschung sind daher unerlässlich. Nach dem G7-Gipfel müssen jetzt weitere Schritte folgen. Für Anfang Oktober habe ich die G7-Gesundheitsminister nach Berlin eingeladen, um das weitere Vorgehen im Gesundheitsbereich zu besprechen.” Am Montagnachmittag haben die G7-Staaten eine Gipfelerklärung verabschiedet. Darin machen sie deutlich, dass sie starke Partner in der Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen sind und den Globalen Aktionsplan der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützen. Ein sachgerechter Einsatz von Antibiotika sowohl in der Humanmedizin als auch der Landwirtschaft ist unerlässlich, um Resistenzbildungen zu vermeiden. Die Staats- und Regierungschefs der führenden G7-Staaten setzen sich daher dafür ein, dass Antibiotika nach individueller Diagnostik und zu therapeutischen Zwecken verabreicht werden. Der Verschreibungspflicht in der Humanmedizin sowie einem analogen Vorgehen in der Veterinärmedizin werden große Bedeutung beigemessen. Die Staats- und Regierungschefs diskutierten außerdem, welche Lehren die internationale Gemeinschaft aus der Ebola-Krise ziehen kann, um zukünftig besser auf Epidemien vorbereitet zu sein. Zentral ist die Stärkung von Gesundheitssystemen und die Implementierung der Internationalen Gesundheitsvorschriften der Weltgesundheitsorganisation. Die G7-Staaten wollen 60 Länder, einschließlich der westafrikanischen Länder, unterstützen. Zudem soll ein internationaler Pool von multidisziplinären Experten geschaffen werden, die im Krisenfall schnell einsatzbereit sind. Hierfür ist die WHO der zentrale Partner. Als drittes Gesundheitsthema diskutierten die Staats- und Regierungschefs, Maßnahmen zur Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten und einigten sich auf eine bessere Koordinierung der Forschungsaktivitäten. Von 8. bis 9. Oktober 2015 findet in Berlin ein Treffen der G7-Gesundheitsminister auf Einladung von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.bmg.bund.de sowie unter www.g7germany.de Pressemitteilung des Bundesminsiteriums für Gesundheit
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Augenblicke
Heute Morgen – ich war nach Dienst noch gar nicht richtig wach und trank meinen ersten Kaffee mit meinem weltbesten Kollegen noch vor der Frühbesprechung. Der Rettungsstellen-Funker geht. Gnah. Ich rufe zurück. Der Pfleger am Telefon klingt irgendwie komisch. Er sagt eigentlich nur “Komm mal eher bald”, aber das in einem Tonfall, der mich irgendwie […]
Evaluation der allgemeinmedizinischen Weiterbildung ─ Fünfter Bericht vorgelegt
Die Zahl der geförderten Allgemeinmediziner in Weiterbildung ist im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Im ambulanten Bereich haben im Jahr 2014 im Vergleich zum Start des Programms im Jahr 2010 etwa 50 Prozent mehr Ärzte eine Förderung erhalten (gestiegen von 3.258 auf 4.902 Ärzte). Im Jahr 2014 waren rund 31 Prozent der Weiterzubildenden in Teilzeit tätig. Im stationären Bereich waren im Jahr 2014 insgesamt 2.583 Ärzte im Förderprogramm registriert. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 34 Prozent im Vergleich zum Start des Förderprogramms im Jahr 2010. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der registrierten Ärzte im stationären Bereich um rund sieben Prozent an. Dies sind Ergebnisse des fünften Evaluationsberichts zur Weiterbildung in der Allgemeinmedizin, der jetzt erschienen ist und in den auch die Entwicklung der sogenannten Koordinierungsstellen auf Landesebene einbezogen wurde. Die Partner des Förderprogramms sind der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) unter Beteiligung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) und der Bundesärztekammer (BÄK). Grundlage ist die zum 1. Januar 2010 in Kraft getretene Vereinbarung zur Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin in der ambulanten und stationären Versorgung. Ihr Ziel war unter anderem, die Rahmenbedingungen für die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zu verbessern. Die Vertragspartner verständigten sich auf eine jährliche Evaluation, beginnend mit dem Jahr 2010, um die Auswirkungen des Förderprogramms darzustellen. Eine solche Weiterbildungsinitiative ist ein wichtiger und notwendiger Schritt, reicht allein jedoch nicht aus, um eine ausreichende Anzahl von Hausärzten für die Versorgung im ländlichen Raum zu erhalten. Die gesetzlichen Änderungen des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes geben der ambulanten Weiterbildung weitere wichtige Impulse. KBV, GKV-Spitzenverband und DKG verhandeln gegenwärtig unter Beteiligung des PKV-Verbandes sowie der Bundesärztekammer eine neue Fördervereinbarung. Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes
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