Dass manche Ärzte unglücklich sind, ist hinlänglich bekannt. Aber was ist mit den Anderen? Gibt es glückliche Ärzte?
Klar gibt’s die. Einige von ihnen bloggen sogar. Als da wären:
- Josephine-Chaos: glückliche Familienmutter und Gynäkologin mit Teilzeit-Beschäftigungsvertrag
- Aufschneiderin Avialle: jung und optimistisch mit klarem Ziel vor Augen
- Patrick „Hell im Hals“: nach Schweden ausgewandert – dort gibt’s zwar deutlich weniger Geld als in Deutschland (gemessen an der Kaufkraft), aber wesentlich bessere Arbeitsbedingungen.
- Holzhammer-Kormak: hat sein Schicksal selbst in die Hand genommen, als Honorararzt, selbstbestimmt, auf eigenes Risiko. Seither sieht er den alltäglichen Wahnsinn viel lockerer.
- Und dann gibt es noch den Anderen Hausarzt. Auch er wirkt zufrieden.
Diese Kolleginenn und Kollegen sind so unterschiedlich wie es unterschiedlicher nicht sein könnte. Und doch haben sie etwas gemeinsam. Gibt es also so etwas wie ein Rezept zum Glücklichsein?
Vielleicht. Was braucht man dazu?
Zunächst einen Job, der einem Spaß macht. Wer nur deshalb Medizin studiert hat, weil er halt einen entsprechend guten NC hatte oder weil das „in der Familie so üblich war“, sollte sich früh genug eine entsprechende Nische suchen, die den eigenen Neigungen entspricht (Und solche Nischen gibt es!). Wer sich seinen Studienplatz gegen Widerstände hinweg erkämpft und das Studium unter schwierigen Bedingungen durchgezogen hat mit einem klaren Ziel vor Augen hat hingegen gute Karten.
Und dann braucht man einen Job, der einem Luft zum Leben läßt: Stressige Dienste machen mir (zumindest manchmal) richtig Spaß – tödlich hingegen ist der Tag danach, wenn man mit dunkeln Augenringen weiterarbeiten muss. Und noch tödlicher ist es, wenn man wegen ständiger Dienstbelastung keine Zeit für Privatleben und nichtmedizinische Hobbies hat (zum Beispiel Bloggen). Also: Teilzeit-Verträge aushandeln, wenn irgendwie möglich. Oder zumindest auf die Einhaltung der Arbeitszeitrichtlinien achten.
Wichtig ist das Gefühl, halbwegs das Heft in der Hand zu haben und nicht Sklave der Umstände zu sein. Wer es geschafft hat, in eine Leitungsposition aufzusteigen ist zufriedener als jemand, der sein Leben lang der „Ewige Zweite“ ist.
Ach ja, und dann ist da noch das liebe Geld… aber das ist wieder ein ganz anderes Thema…