Seit 2004 bewertet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) die in Deutschland angewandten diagnostischen und therapeutischen Verfahren auf der Basis der Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin. Grundprinzip ist dabei die Unabhängigkeit von Politik, Pharmaindustrie und anderen Interessenverbänden.
Doch viele Hausärzte trauen dem Institut anscheinend nicht so recht über den Weg. Sie beklagen sich über mangelnde mangelnde Transparenz, fehlende Kompetenz im Bereich der hausärztlichen Versorgung und vermuten politische Abhängigkeit. Zudem ist das IQWIG bei vielen Hausärzten weitgegehend unbekannt.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das IQWIG beim Institut für Allgemeinmedizin der Universität Witten-Herdecke in Auftrag gegeben hatte. Die Studie war am 23.9. auf dem Degam-Kongress in Dresden im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorgestellt worden.
Bei der Umfrage, die von 1038 Hausärzten beantwortet wurde zeigte sich aber auch, dass die überwiegende Mehrheit den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin durchaus positiv und wohlwollend gegenübersteht.
“Das IQWiG muss besser darin werden, seine Arbeit in der Öffentlichkeit darzustellen” sagte der neue Leiter des IQWiG Professor Jürgen Windeler gegenüber der “Ärzte Zeitung”.
Denkbar ist, dass kurze und gut verständliche Zusammenfassungen der Arbeitsergebnisse des Insituts in hausärztlichen Publikationen veröffentlicht werden, notwendig sei aber auch, dass dabei mehr auf die Situation der Hausärzte eingegangen werde.