Klinikprivatisierung als Wurzel allen Übels?

Anfang 2006 wurden die beiden Uni-Kliniken von Gießen und Marburg zunächst vereinigt und dann privatisiert. 95 Prozent der Anteile gehören seither der börsennotierten Rhön-Klinikum-AG.
Rein wirtschaftlich gesehen war die Aktion ein Erfolg: Das Klinikum wirft inzwischen hohe Gewinne ab – was für ein deutsches Krankenhaus eher ungewöhnlich ist.
Von Ärzten, Patienten, Klinikangestellten und Lokalpolitikern hingegen kommt heftige Kritik:

  • Nach der Privatisierung sei in großem Maße Personal abgebaut worden. Die Klinikleitung dementiert das jedoch
  • Angestellte klagen über Überlastung, schlechte Arbeitsbedingungen und Überstunden, die nicht abgefeiert werden können.
  • Wegen der schlechten Arbeitsbedingungen – und des schlechten Arbeitsklimas – sei die Personalfluktuation sehr hoch.
  • Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, die Klinikleitung habe heimlich neue Berufskleidung mit eingenähten Chips angeschafft, wodurch Mitarbeiter überwacht werden können.
  • Seit der Privatisierung häufen sich Klagen über Behandlungsfehler.
  • Patienten klagen außerdem über unnötige und überflüssige Untersuchungen und Behandlungen

Jüngster Zwischenfall war der Tod eines 75-jährigen Patienten nach einer falschen Bluttransfusion. Angehörige des Patienten wehrten sich übrigens dagegen, dass die Klinikleitung die Sache als Fehler eines einzelnen Arztes darzustellen versucht.

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