Vor Schreck kippt mir der Kaffeebecher um und die braune Brühe ergießt sich über den wackeligen Bistrotisch und tropft hinunter auf mein Trolleyköfferchen. Alles halb so wild… abgesehen von den Spritzern auf meinem zuvor blütenweißes Hemd und dem hellen Leinensakko.
Also gut. Wo muss ich jetzt hin? Gibt’s irgendwo einen Stadtplan? Ausgehängt ist keiner, aber in der Buchhandlung liegt ein ganzer Stapel… die Frau an der Kasse beobachtet mich mit Argusaugen als ich darin herumblättere. Okay okay, wird mir wohl nichts übrig bleiben als so ein Teil käuflich zu erwerben, obwohl… Moment, hat mein Handy nicht so eine tolle Navigationssoftware?
Die funktioniert sogar… quälend langsam zwar, aber immerhin.
„Biegen Sie jetzt rrrechts ab!“ sagt die Computerstimme mit undefinierbarem Akzent und lotst mich zielsicher zum Tagungsort, der ist zum Glück in Fußentfernung zum Bahnhof. Unterwegs nimmt das Handy langsam aber sicher die Temperatur des gerade verschütteten Kaffees an.
„Sie…. habben… Ihr… Ziel…. errrreicht!“
Na endlich! Fußentfernung war nun doch etwas untertrieben, aber immerhin bin ich da und mein kaffeegepunktetes Hemd ist jetzt auch noch unter den Armen durchgeschwitzt. Und der erste Vortrag hat gerade vor zehn Minuten erst angefangen! Schnell unterschreiben und Tagungsunterlagen einstecken, Namensschild an die Brust und dann in den Saal gehechtet. Wie war nochmal das Thema?
„Kommunikationshindernisse zwischen Arzt und Patient“