Medizynicus hat in seinem letzten Eintrag gefragt, ob man mit PatientInnen beten würde.
Ganz klar nein, egal wie krank oder sterbend die Person ist. Wobei manche “empathisch zuhören und reden” wahrscheinlich auch schon als Beten bezeichnen würden.
Ich setze mich gern zu PatientInnen, halte auch mal eine Hand, so das auch erwünscht ist, aber beten? Ich weiß ja nicht mal was das ist.
Also bei Betwünschen bitte eineN GeistlicheN rufen.
Von deliranten PatientInnen im Durchgang wurde ich nachts ja schon vieles geschimpft. Lügnerin, Betrügerin,… Man wird geschlagen, gekratzt, angespuckt und während einem die Tabletten (oder Haldoltropfen) um die Ohren fliegen – meistens so gegen 3 Uhr in der Früh – fragt man sich für eine Nanosekunde warum man sich freiwillig so einen Job antut.
Es läutet also das Telefon, ob ich kommen kann, Frau B. lässt sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Kurzer Blick auf die Uhr und in den Raum – wo man sich überhaupt befindet, also zuhause, in der Arbeit, das ist ja schon manchmal nicht so klar. Manchmal erwacht man im Bereitschaftszimmer, aber auch auf der Notaufnahme gibt es – eigentlich für PatientInnen bestimmte – Betten, da kennt man sich manchmal nicht sofort aus wo man ist und in welchem Jahrhundert man sich befindet, wenn der Tag/Nacht-Rhythmus so richtig durcheinander gewürfelt wurde und man nach 10 Minuten Schlaf aus einem Traum gerissen wird. Ich zieh mir also die Schuhe an, kämme mir mit den Fingern kurz durch die Haare (um nicht die verwirrten Omas und Opas noch mehr zu verschrecken) und schlurf auf die Bettenstation.
Frau B. sitzt wütend trampelnd im Bett, erklärt uns dass sie SOFORT nachhause gehen will und was das alles überhaupt soll und so weiter und so fort, wir würden sie ja nur vergiften wollen.
Ich, mit dunklen Ringen unter den Augen: “Frau B., Sie befinden sich im XY-Spital und es ist nach Mitternacht. Vielleicht können Sie nach dieser Tablette noch ein bisschen schlafen und morgen reden wir dann über die Entlass-…”
…das schöne alte Bullfrog-Spiel “Theme Hospital”?
Nein?
Schade.
Eigentlich ist es ein Ableger der legendären Theme Park-Reihe, allerdings geht es in Theme Hospital nicht darum, einen Freizeitpark aufzubauen, sondern gleich ein ganzes Krankenhaus. Aberwitzige Krankheiten, wie “Frankensteine”, “Copfus Cahlus”, “Heiße Rippchen” oder “Transparenz” wollen erst einmal erforscht, diagnostiziert und zu guter Letzt auch noch (richtig) behandelt werden!
Dass das […]