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24 Schmerz-Apps für 23 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland
Millionenfaches Leid erleben Schmerzpatienten täglich, weil sie viel zu spät qualifizierte Schmerzmediziner finden, weil ihnen bei akuten Verschlechterungen aufgrund langer Wartezeiten kompetente und rasche Hilfe verwehrt bleibt, weil sie es aus eigener Kraft häufig nicht schaffen, die erforderlichen Bewegungs- oder Entspannungsübungen zur besseren Schmerzbewältigung im Alltag konsequent einzubauen. Die Versorgung in Deutschland ist defizitär (1). Können Schmerz-Apps Hilfe bieten für diese Probleme von Schmerzpatienten? Die Initiative Präventionspartner hat im November 2015 das derzeitige App-Angebot analysiert.
Hier die Ergebnisse (2):
- Für die 23 Millionen Menschen, die in Deutschland an chronischen Schmerzen leiden und Hilfe brauchen, stehen derzeit 24 Schmerz-Apps (kostenlos, deutschsprachig, Google Play) zur Verfügung.
- Innerhalb eines Jahres ist das Angebot von 22 auf 24 Schmerz-Apps angestiegen, 3 Apps sind weggefallen, fünf neue Apps sind hinzugekommen.
- Die Zahl der Downloads dieser 24 Apps beläuft sich derzeit auf ca. 1 Million (min 373.00, max. 1.5 Mio)
- Die untersuchten Schmerz-Apps richten sich an Betroffene mit Kopfschmerz/Migräne (34%), Rückschmerzen (25%), Rheuma und Arthrose. Jede dritte Schmerz-App (29%) bietet Unterstützung beim Schmerzmanagement, ohne einen speziellen Anwendungsschwerpunkt zu benennen.
Schmerz-Apps geben vor, den Alltag der Betroffenen zu unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Was können diese Apps tatsächlich (2)?
- Knapp die Hälfte der Apps bietet die Möglichkeit, Schmerzstärke und -lokalisation in einem Schmerztagebuch festzuhalten (11 von 24; 46%).
- Mit jeder zweiten App (13 von 24; 54%) lassen sich Tagebucheinträge oder die Auswertung von Schmerztests graphisch auswerten sowie mit Dritten teilen, z. B. auch mit dem behandelnden Arzt.
- Knapp die Hälfte aller Apps (42%) arbeiten mit Videos, um z. B. die Durchführung von Übungen zu unterstützen.
- Mit vielen Schmerz-Apps können sich Nutzer erinnern lassen (42%), z. B. an das Führen des Schmerztagebuchs oder die Durchführung von Übungen.
- Mehr als jede dritte App (38%) generiert interaktiv nutzerbezogene Informationen, z. B. die Auswertung von Schmerztests, die durchschnittliche Schmerzstärke oder -dauer, sowie Statistiken zur Anzahl der Tagebucheinträge
Qualität & Transparenz der gesundheitsbezogenen Inforamtionen in Schmerz-Apps, Schutz der Nutzerdaten:
- Obwohl die Hälfte aller Schmerz-Apps die Aufzeichnung von personenbezogenen Gesundheitsdaten in einem digitalen Schmerztagebuch ermöglichen, informieren lediglich 3 Apps (13%) in einer Datenschutzerklärung, wie diese Daten geschützt werden.
- Der Großteil der Schmerz-Apps ist offensichtlich werbefrei (71%)
- Keine der untersuchten Schmerz-Apps macht explizit Angaben zur Finanzierung. Bei den meisten Apps (67%) lassen sich durch Sponsorenhinweise oder Werbeeinblendungen Rückschlüsse auf die Finanzierung ziehen.
- Quellen- oder Autorenangaben, anhand derer die Fundiertheit und Sachverständigkeit der Inforamtionen oder Berechnungen eingeschätzt werden könnten, fehlen in den allermeisten Schmerz-Apps.
- Im Zeitraum von einem Jahr hat sich an den Basisangaben der Hersteller (Healthon Ehrenkodex Kriterien), die Verbrauchern die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit ermöglichen, nur wenig verbessert.
Fazit: Keine der untersuchten Schmerz-Apps unterstützt die Nutzer bisher durch ein umfassendes, individualisiertes Hilfeangebot, das eingebettet ist in ein therapeutisches Gesamtkonzept. Das mag die Zurückhaltung von Seiten der Nutzer und damit die vergleichsweise niedrige Anzahl der Downloads erklären. Schmerzpatienten brauchen offensichtlich mehr als ein digitales Schmerztagebuch, sondern umfassende Unterstützung, z. B. bei der Suche nach qualifizierten Schmerztherapeuten, bei der Überbrückung langer Wartzeiten für einen Arzttermin, bei der Stärkung ihrer Selbstbefähigung zur dauerhaften Bewältigung ihrer Schmerzen. Eine Schmerz-App, die dieses Leistungsprofil abdecken kann, stößt sehr wahrscheinlich auf größere Akzeptanz bei Schmerzpatienten.
(1) Nationales Versorgungsforum Schmerz “Schmerzmedizinische Versorgung ambulant und wohnortnah”, 12.11.2015, Berlin. Deutsche Schmerzliga e. V. (DSL), Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e. V. (BVSD), Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS)
(2) Schmerz-Apps für Patienten zum Management chronischer Schmerzen: Screening 11/2015. Initiative Präventionspartner
EBM-Reform: gleichmachende Bürokratie schlägt medizinische Indikation
In der einheitlichen gemeinsamen Gebührenordnung für Ärzte bedeutet die Abkürzung EBM einheitlicher Bewertungsmaßstab. Der bisherige Maßstab war den Bürokraten wohl noch nicht einheitlich genug, deshalb wurde er aktualisiert. Die Änderungen haben kluge Köpfe der kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ausgetüftelt und sie sollen ab Oktober 2013 deutschlandweit gelten. Klingt nach ziemlich viel Einheitsbrei, der sich vor allem über die niedergelassenen Hausärzten und ihre Entscheidungsfreiheit bei der Abrechnung der Behandlungskosten ergießt, was sich wiederum negativ auf die Behandlung ihrer Patienten auswirken könnte.
CT Befundung treibt PACS Entwicklung voran
Auf dem diesjährigen MDCT Symposium der ISCT (International Society for Computed Tomography) vom 17.-20. Juni 2013 in Washington, DC sprach Prof. Eliot Siegel (University of Maryland) über das PACS der nächsten Generation. Die Weiterentwicklung wird vornehmlich durch die Herausforderung beim Befunden von Computertomographieaufnahmen vorangetrieben werden.
Es gibt einen klaren Trend in Richtung VNA (Vendor Neutral Archive). (Anm: Diese VNA Architektur haben wir bei aycan bereits 2001 vorhergesehen und bieten mit aycan store seit 10 Jahren ein herstellerunabhängiges PACS-Archiv an.)
Verbesserte Kommunikation
Die größte Herausforderung stellt sich nach Prof. Siegels Vorstellung, die Kommunikationslücke zwischen Radiologen und Zuweisern zu schliessen. Zukünftige Systeme werden nicht nur Dokumente übermitteln, sondern auch anzeigen, wer, wann, welche Informationen eingesehen hat.
Spracherkennung im Zusammenspiel mit strukturierten Befunden wird es ermöglichen ein effizientes Data Mining in den Befunden zu betreiben.
Zero footprint DICOM Viewer basierend auf HTML5 (siehe aycan web) werden den cloudbasierten Zugriff auf medizinische Bilder für Patienten und Zuweiser vereinfachen.
Automatisierung
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die quantitative Läsionsüberwachung, die wir momentan mit unserem ayRecist Plugin abdecken. In der Zukunft wird es für diesen Zweck auch noch mehr automatisierte Tools geben.
In den nächsten 5 bis 10 Jahren werden aus CT Daten systematisch Kennzahlen für verschiedene Körperfunktionen und Anatomien (z.B. Herzkammergrösse, Grad der Verkalkung, Organgrössen von Leber, Milz, Nieren, Prostata und Schilddrüse, Aortengrösse, Knochendichte, Erkennung von Kompressionsfrakturen, etc…) erhoben und dem Befunder in einer strukturierten Form zur Verfügung gestellt.
Von der Advanced Visualization zur täglichen Routine
MPR, MIP und Thickslab sind längst Methoden, die aus dem klinischen Alltag im Umgang mit CT Daten nicht mehr wegzudenken sind. In Zukunft werden PACS Viewer eine automatische Bildregistrierung (bereits verfügbar mit FusionSync) und Hanging Protocols für 3D Anwendungen (ist für das nächste aycan OsiriX PRO Release in Planung) anbieten.
Fazit
In vielen zukunftsträchtigen Bereichen ist aycan bereits seit langer Zeit bestens gerüstet. Die Aufgaben für die nächsten Jahre für Forschung und Entwicklung bei aycan werden durch die Vereinfachung und Automatisierung von Workflows bestimmt sein.
Weblinks:
Prof. Siegel auf auntminnie.com
International Society of Computed Tomography
aycan store als VNA
ayRecist
FusionSync