„Ja, guten Tag Frau Schuster, das ist aber schön, dass ich Sie endlich mal erreiche! Normalerweise sind Sie entweder zu Tisch oder im Urlaub oder bedauerlicherweise verhindert…“
„…“
„Ja, ich weiß, Sie haben wenig Zeit, Sie arbeiten ja schließlich hart da drüben in der Verwaltung, insbesondere die Personalabteilung ist ja…“
„…“
„Okay, ich komme ja schon zur Sache. Also, beim letzten Gehalt haben Sie mir da einen Betrag abgezogen und zwar genau…“
„…“
„Richtig. Das waren Minus-Stunden, weil ich einmal, selbstverständlich nach Absprache mit Chef und Kollegen etwas später gekommen bin und das andere Mal habe ich mir einen Nachmittag frei genommen, und dann…“
„…“
„Nein, selbstverständlich ist das berechtigt, ich will mich ja auch gar nicht beschweren. Es ist nur so…“
„…“
„…also es ist nur so, dass ich im selben Monat ja auch einige Überstunden geleistet habe…“
„…“
„Ja, genau. Sieben Minusstunden und achtzehn Überstunden. Das ist richtig.“
„…“
„Was soll das heißen? Der Computer erkennt das nicht?“
„…“
„Selbstverständlich waren die Überstunden angeordnet! Wurde alles ordnungsgemäß vom Chef abgezeichnet.“
„…“
„Also, das verstehe ich jetzt nicht!“
„……………………………………………..“
„Äh… könnten Sie mir das bitte noch einmal erklären?“
„……………………………………………………………………..“
„Also, nochmal zum mitschreiben: Die Minusstunden werden mir mit dreißig Euro vom Gehalt abgezogen. Von den achtzehn Überstunden hingegen sind elf verfallen weil die Software der Zeiterfassung das nicht hat registrieren können. Die restlichen sieben Überstunden werden mir mit zwanzig Euro pro Stunde vergütet. Bleibt also ein Minus von siebzig Euro obwohl ich summa sumarum elf unbezahlte Überstunden geleistet habe. …“
„….“
„Richtig, das muss man auch nicht unbedingt verstehen…“
„…“
„Ja ich weiß, Sie können auch nichts dafür aber….“
…jetzt einmal tief durchatmen, die Augen schließen, an das Leber-Niere-Milz-Chakra denken und die kleine Voodoopuppe in meiner Schreibtischschublade mit einer weiteren Nadel durchbohren.