Aus. Schluß. Vorbei. Mehr Geld gibt’s nicht.
Die Arzthonorare sind hoch genug, behaupten die Politiker.
Wer sich mit unserem Gesundheitssystem beschäftigt, weiß: es gibt eine Menge Einsparungspotentiale bei Pharmaindustrie und Bürokratieabbau. Aber selbst wenn jemals politisch durchsetzbar sein sollte, hier konsequent durchzugreifen: irgendwann sind auch diese Ressourcen aufgebraucht und die Ausgaben steigen trotzdem weiter. Und spätestes dann geht’s ans Eingemachte.
Tatsache ist: Wir werden immer älter.
Der Bedarf für medizinische Dienstleistungen steigt. Aber unsere Ressourcen sind begrenzt.
Medizinischer Fortschritt sorgt dafür, dass immer mehr machbar ist, doch ist das Ganze irgendwann nicht mehr bezahlbar. Da helfen keine Schönfärbereien: Früher oder später werden wir uns also ein paar unbequeme Gedanken machen müssen.
„Bisher gilt der Grundsatz, dass das was an Bedarf da ist auch bezahlt wird. In Zukunft bestimmt nicht mehr der Bedarf die Mittel, die verbraucht werden, sondern die Mittel bestimmen die Leistungen, die noch erbracht werden können“
sagte Fritz Beske, Direktor des Instituts für Gesundheits-System-Forschung Kiel letztens.
Was also sollen die Krankenkassen in Zukunft noch bezahlen?
Dass die Behandlung einer akuten Blinddarmentzündung und eines Herzinfarktes auch weiterhin zum Leistungskatalog gehören sollten… darüber sind wir uns einig. Aber wie sieht es mit den Folgenden Dingen aus?
- Prävention – gilt als heißer Kandidat fürs Streichkonzert. Prävention sei nunmal Privatsache und nicht Aufgabe der Kassen. Dass man sich damit ins eigene Fleisch schneidet, haben die Kassen allerdings inzwischen kapiert.
- Vorsorgeuntersuchungen – manche sind sinnvoll, manche nicht.
- Kontrazeption – Warum die Pille in Deutschland nicht von der Kasse bezahlt wird, ist mir schleierhaft
- Raucherentwöhnung – Wenn’s klappt: Lebensqualität gewonnen, langfristig Kosten gespart.
- Hokuspokusmedizin – Wer an die Heilkraft von Kristallen und Sternzeichen glaubt soll es gerne tun, aber nicht auf meine Kosten.
- Kuren – Bringen die etwas, rein medizinisch gesehen? Gibt’s Studien dazu? Kein anderes Land leistet sich diesen Wahnsinn!
- Neue Medikamente, bei denen noch kein Nachweis darüber vorliegt, dass sie erheblich besser sind als bisherige Präparate – heißes Eisen…
- Extrem teure Medikamente – sind manchmal dringend notwendig und unvermeidbar. Lassen sich manchmal aber auch ersetzen. Wer soll darüber entscheiden?