(NORDWEST) Den früheren Fußballtrainer Helmut Schön, die Hollywood-Legende Rita Hayworth oder den amerikanischen Schauspieler Charles Bronson einte zu Lebzeiten das gleiche Schicksal: sie alle litten unter Alzheimer-Demenz. Am heutigen Welt-Alzheimertag wird nicht nur der Situation prominenter Alzheimer-Erkrankter gedacht, sondern gerade auch derer, die sonst nicht im Lichte der Öffentlichkeit stehen. Mit einer Reihe von Aktionen rückt die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft deren Leben und Krankheit in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. (Zi)
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Arznei- und Heilmittel: Rahmenvorgaben für 2016 vereinbart
Die Verhandlungen über die Rahmenvorgaben Arzneimittel und Heilmittel für das Jahr 2016 sind abgeschlossen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) gehen im Arzneimittelbereich von einer Steigerung des Ausgabenvolumens in Höhe von 3,7 Prozent beziehungsweise rund 1,2 Milliarden Euro aus. Da weitere Einzelkomponenten wie Alter und Anzahl der Versicherten regional zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen verhandelt werden, handelt es sich bei der genannten Summe nicht um eine abschließend definierte Größe. „Diese Ergebnisse sind ein positives Signal für die Arbeit der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen“, betonte KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann. „Hervorheben möchte ich, dass wir einvernehmliche Ergebnisse erzielt haben. Die gemeinsame Selbstverwaltung funktioniert also.“ Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, erklärte: „Die Vereinbarungen bilden eine solide Grundlage für eine bedarfsgerechte Arznei- und Heilmittelversorgung im Jahr 2016.“ Auch bei den Heilmitteln rechnen die KBV und der GKV-Spitzenverband im nächsten Jahr mit einer Steigerung des Ausgabenvolumens in Höhe von 3,7 Prozent (ca. 195 Millionen Euro). Ein Teil des Mehrbetrages soll in die Heilmittelversorgung von geriatrischen Patienten fließen. In diesem Bereich wird ein höherer Bedarf unter anderem aufgrund der neuen geriatrischen Institutsambulanzen erwartet. Rückwirkend für 2015 wurde eine Steigerung der Anpassungsfaktoren von 0,8 Prozent vereinbart. Gemeinsame Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des GKV-Spitzenverbandes
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Spracherkennungssoftware ermöglicht Ärzten 26 % schnellere Dokumentation
Nuance Communications, Inc. und die Uniklinik Düsseldorf geben heute die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Testreihe zur Messung von Geschwindigkeit und Präzision der ärztlichen Dokumentation bei der Verwendung von Internet-basierter Spracherkennungstechnologie im Gesundheitswesen bekannt. Dabei wurde die Eingabe von Daten über eine Tastatur mit der Eingabe per Spracherkennung verglichen. Die Testreihe wurde an der Uniklinik Düsseldorf durchgeführt und ist weltweit die erste dieser Art. Zusätzlich zur Erhebung von Schnelligkeit und Präzision war das Ziel der unabhängigen Studie, objektiv zu ermitteln, wie effektiv der Einsatz von Spracherkennungstechnologie in einer Universitätsklinik ist. Betrachtet wurden hierbei die Vollständigkeit und Länge von Dokumenten sowie die Zufriedenheit von Ärzten mit diesem Verfahren im Vergleich zu anderen Eingabemethoden in elektronische Patientenakten. Ein vollständiger Bericht über die Testergebnisse kann hier abgerufen werden. Einige Kernergebnisse der Studie*: Der Dokumentationsprozess wurde durch die Internet-basierte automatische Spracherkennung um 26 % beschleunigt. Ohne Unterstützung der automatischen Spracherkennung erstellten die Teilnehmer Berichte mit jeweils durchschnittlich 356 Zeichen. Mit der Spracherkennung stieg diese Zahl um 82 % auf 649 Zeichen. Die durchschnittliche Eigenbewertung der Stimmung bei den Nutzern der automatischen Spracherkennung betrug 1,3 (auf einer Skala von 1 bis 3, 1 = Gut) und 1,6 bei den Teilnehmern ohne Spracherkennung. Von 1455 Berichten wurden 718 (49,3 5%) mit und 737 (50,6 5%) ohne die Unterstützung der automatischen Spracherkennung erstellt. Die Initiatoren der Testreihe kamen zu der Schlussfolgerung, dass eine Unterstützung durch Spracherkennungstechnologie die Geschwindigkeit, Länge und Vollständigkeit der medizinischen Dokumentation erhöht und die Stimmung der Teilnehmer im Vergleich zur Berichterstellung per Tastatur verbessert. Das zeigt, dass die medizinische Spracherkennung von Nuance eine wichtige und wirksame Lösung für den Prozess der klinischen Dokumentation ist. Die Testanalyse von 1455 Berichten hat ergeben, dass die Teilnehmer ihre Dokumentation mithilfe der Internet-basierten Spracherkennung um 26 % schneller erstellten. Diese Forschungsergebnisse kommen für Gesundheitseinrichtungen, die sich auf die Umstellung auf elektronische Patientenaktenerfassung vorbereiten, zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Aus diesem Grund werden aktuell die wirksamsten Optionen der Dateneingabe gesucht, um die Vorteile der digitalisierten Berichterstellung voll auszuschöpfen. Angesichts der Tatsache, dass Ärzte und Pflegekräfte einen erheblichen Teil ihrer Zeit am Computer verbringen und keine ausgebildeten Tastschreiber sind, haben Alternativen zur Tastatureingabe, wie eine moderne, präzise Spracherkennungstechnologie, das Potenzial, die Zufriedenheit des medizinischen Personals durch eine größere Effizienz, Präzision und Qualität ihrer Dokumentierungsarbeit zu verbessern. „Ärzte und Pflegekräfte weisen ständig darauf hin, dass sie von Verwaltungsaufgaben entlastet werden müssen, damit sie sich mehr Zeit für ihre Patienten nehmen und diese wieder in den Mittelpunkt der medizinischen Versorgung rücken können. Diese aktuelle Studie zeigt, dass die Nutzung von Spracherkennung hier einen entscheidenden Beitrag leisten kann. Medizinische Versorger können ihren Patienten wieder die persönliche Aufmerksamkeit schenken, die sich Patienten und medizinisches Personal gleichermaßen wünschen“, erklärt Alan Fowles, Senior Vice President von Nuance Healthcare International Sales & Operations. „Diese Studie ergänzt auch unsere Krankenhaus-Umfrage, die wir gemeinsam mit HIMSS in Deutschland durchgeführt haben. Diese zeigte, dass Ärzte bis zu 4 Stunden am Tag mit dem Erstellen der klinischen Dokumentation verbringen und diese Tatsache erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf Krankenhäuser hat.“ Aktuell ist Nuance der strategische Partner von weltweit über 10 000 Gesundheitseinrichtungen und unterstützt diese in ihrem Bestreben, sich dem wachsenden Druck der Industrie zu stellen. Nuance erleichtert Krankenhäusern und anderen medizinischen Versorgern das Erfassen, Verstehen und Kommunizieren der Patientengeschichte, damit sie die geltenden strengen medizinischen Anforderungen und Vorschriften einhalten können und gleichzeitig für die zukünftige Umstellung auf eine wertbasierte Gesundheitsversorgung gerüstet sind. In Deutschland unterstützt Nuance eine Vielzahl an Kliniken, MVZs und Praxen bei der Nutzung der zahlreichen Vorteile durch eine Implementierung von Spracherkennungslösungen für das Gesundheitswesen. Hier finden Sie eine Folienpräsentation und Infografik. Weitere Informationen über Lösungen von Nuance für das Gesundheitswesen finden Sie hier. * Methodik: Patientenaufzeichnungen von 28 Ärzten wurden nach dem Zufallsprinzip mit (Intervention) oder ohne (Kontrolle) die Unterstützung eines Internet-basierten Systems der automatischen Spracherkennung für das Gesundheitswesen in deutscher Sprache erstellt. Die Dokumentation wurde in das Textfeld eines Browsers eingegeben. Die erforderliche Zeit der Erstellung der Dokumentation, einschließlich aller notwendigen Korrekturen, sowie die Zeichenzahl und die Angabe der Laune der Teilnehmer wurden in einer Datenbank gespeichert. Der zugrunde gelegte Zeitraum umfasste Texteingabe, Textkorrektur und Fertigstellung der Dokumentation. Die Teilnehmer bewerteten selbst ihre Laune auf einer Skala von 1 bis 3 (1 = Gut, 2 = Mäßig, 3 = Schlecht). Die statistische Analyse erfolgte durch Permutationstests. Pressemitteilung der Nuance Communications, Inc.
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BARMER GEK Pflegereport 2016: Postleitzahl beeinflusst Art der Pflege in Deutschland
Wie Menschen in Deutschland gepflegt werden, hängt vom Wohnort der Pflegebedürftigen ab. Das geht aus dem neuen Pflegereport der BARMER GEK hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Demnach sind die massiven regionalen Unterschiede in der Pflege die Konsequenz des Angebots vor Ort. Je mehr Pflegedienste oder Pflegeheime es gibt, desto mehr Betroffene werden von ihnen betreut. „Die Menschen bekommen offenbar nicht immer die Pflege, die sie brauchen, sondern die, die vor Ort verfügbar ist“, betonte Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK. Damit Betroffene die Pflege erhalten, die für sie individuell am sinnvollsten sei, forderte Straub ein Mehr an transparenter und unkompliziert abrufbarer Informationsangebote sowie flächendeckend greifende Unterstützungsleistungen insbesondere durch die Pflegekassen. Die so genannten Pflegestützpunkte könnten offenbar diese Art der Hilfen nicht bieten. Straub: „Das Konzept der Pflegestützpunkte ist gescheitert. Sie gehen klar am Bedarf der Betroffenen vorbei.“ Nötig seien stattdessen noch mehr niedrigschwellige mobile und häusliche Angebote und Unterstützungsleistungen für alle Versicherten. So hätten sich insbesondere Familiengesundheitspfleger bewährt. Spitzenreiter Schleswig-Holstein und Brandenburg Der aktuelle Pflegereport der BARMER GEK weist große regionale Unterschiede in der Pflege aus. So spielt die Pflege in Heimen die größte Rolle in Schleswig-Holstein. Hier werden 40,5 Prozent der Pflegebedürftigen stationär gepflegt. Dementsprechend ist die Kapazität an Plätzen in Pflegeheimen mit 49,2 pro 100 Pflegebedürftigen die höchste im Bundesgebiet. Zum Vergleich: In Brandenburg sind lediglich 26,9 Plätze pro 100 Pflegebedürftige verfügbar. Dagegen werden in diesem Bundesland die meisten Menschen durch ambulante Pflegedienste oder allein durch die Familie versorgt. Bei dem Anteil der Pflegedienste wird Brandenburg (28,5 Prozent) nur von Hamburg (29,2), Sachsen (29,0) und Bremen (28,7) geringfügig übertroffen. Beeinflusst wird die Form der Pflege außerdem von der Einkommenshöhe der Pflegebedürftigen und davon, wie gut familiäre Netzwerke eine Pflege zu Hause bewältigen können oder überhaupt wollen. Bei geringem Einkommen reduzieren die privaten Zuzahlungen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pflegebedürftiger im Heim gepflegt wird. Zahl Pflegebedürftiger steigt unterschiedlich Während in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen sowie in Berlin, Hamburg und Bremen zwischen den Jahren 2050 und 2060 die Zahl der Pflegebedürftigen steigen wird, sind in den ostdeutschen Bundesländern ausnahmslos deutliche Rückgänge zu erwarten. Zugleich wird sich der Anteil Hochbetagter deutlich erhöhen. Bis zum Jahr 2060 werden drei von vier pflegebedürftigen Männern 80 Jahre und älter sein, von den pflegebedürftigen Frauen knapp 85 Prozent. Niedrigschwellige Angebote für alle Betroffenen Straub kritisierte, dass Pflegebedürftigen und deren Angehörigen nicht genügend niedrigschwellige Angebote zur Verfügung stünden. Der BARMER GEK Chef forderte Länder und Kommunen auf, gemeinsam mit den Pflegekassen in einen strukturierten Austausch zu gehen. Ziel müsste die regelmäßige Analyse der konkreten Pflegebedarfe in den Regionen sein und das Erarbeiten passgenauer Angebote, die Pflegebedürftige und deren Familien unbürokratisch abrufen könnten. Ein Forum für diesen Austausch seien regionale Pflegekonferenzen. Sie könnten auf den individuellen Pflegebedarf in der Region vor Ort eingehen und entsprechend notwendige Angebote der Pflegekassen und anderer Träger erarbeiten. Straub: „Praxisnahe Angebote müssten auch dazu führen, dass sich Betroffene vor Ort besser vernetzen können, um gegenseitig von Erfahrungen zu profitieren.“ Gute Pflegeunterstützung für alle Betroffenen sicherstellen Die Pflegekassen sind vor allem als Impulsgeber für gute Ideen gefordert.“ So biete die BARMER GEK bislang als einzige Kasse eine individuelle Beratung durch Familiengesundheitspfleger. Vor allem Kurse für pflegende Angehörige seien besonders sinnvoll, da dabei nicht nur wichtiges Wissen vermittelt, sondern auch ein Austausch der Betroffenen untereinander ermöglicht werde. „Eine effiziente Pflegeunterstützung sollte aber nicht nur von der Mitgliedschaft in einer bestimmten Krankenkasse abhängig sein. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Betroffenen in schwierigen Lebenssituationen uneingeschränkt die Unterstützung erhalten, die sie benötigen“, so Straub. Pflegestärkungsgesetz II kostet 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2017 Studienautor Prof. Dr. Heinz Rothgang von der Universität Bremen bezifferte die Kosten des Pflegestärkungsgesetzes II mit rund 7,2 Milliarden Euro allein für das Jahr 2017. Diese entstehen vor allem durch Mehrausgaben für Pflegegeld, Pflegesachleistungen und die vollstationäre Pflege. „Auch wenn die volkswirtschaftliche Entwicklung nur schwer abgeschätzt werden kann, so dürfte sich insgesamt in der Pflegeversicherung im Jahr 2017 ein Defizit ergeben, das deren Mittelbestand um mehr als drei Milliarden Euro reduziert“, so Rothgang. Während die beiden bereits eingeführten Pflegestärkungsgesetze die Pflegeversicherung weiterentwickelt hätten, werde das aktuell im Gesetzgebungsprozess befindliche Pflegestärkungsgesetz III vor allem „Nacharbeiten“ beinhalten. So ist es laut Rothgang notwendig, den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff in der Sozialhilfe anzuwenden. Aus dem BARMER GEK Pflegereport 2016 Übernahme von Pflegetätigkeiten: Im Jahr 2013 kümmerten sich rund 3,5 Millionen Personen um die häusliche Pflege von zirka 1,87 Millionen Pflegebedürftigen. Der Anteil der pflegenden Männer an allen Männern im Alter von mindestens 18 Jahren betrug in Westdeutschland 4,2 Prozent und der der pflegenden Frauen 6,6 Prozent. In Ostdeutschland lagen die Anteile von pflegenden Männern und Frauen mit 5,6 Prozent bzw. 8,0 Prozent genau 1,4 Prozentpunkte höher (S.16). Mehrkosten: Die Mehrkosten von 7,2 Milliarden Euro, die durch das Pflegestärkungsgesetz II allein im Jahr 2017 entstehen, fallen durch 13 verschiedene Positionen an. Allein beim Pflegegeld entstehen Zusatzausgaben von 2,274 Milliarden Euro, gefolgt von den Pflegesachleistungen mit 1,417 Milliarden Euro. Die stationäre Pflege schlägt mit zusätzlichen 1,35 Milliarden Euro zu Buche (S.50). Pflegebedürftigkeit nach Leistung: Die Anzahl der Pflegebedürftigen wird in jeder Leistungsart immer größer. Während im Jahr 1996 nur 944.000 Personen Pflegegeld bezogen, waren es im Jahr 2015 bereits 1.33 Millionen. Bei der Pflegesachleistung gab es im selben Zeitraum einen Anstieg von 106.000 auf 181.000 Bezieher und bei der Kombinationsleistung von 135.000 auf 408.000 Betroffene. Die Zahl derer, die vollstationäre Pflege erhielten, erhöhte sich von 355.000 auf 677.000 Frauen, Männer und Kinder (S.72). Unterschiede zwischen den Bundesländern: Die Zahl der Pflegebedürftigen hat sich zwischen den Jahren 1999 und 2013 höchst unterschiedlich entwickelt. In Schleswig-Holstein stieg sie um 8,8 Prozent von 76.000 auf 83.000 Betroffene an. In Brandenburg dagegen erhöhte sie sich um 60,0 Prozent von 64.000 auf 103.000 (S.75 u. 76). Verlauf der Pflege: Je länger die Betroffenen pflegebedürftig sind, desto wahrscheinlicher ist die Inanspruchnahme professioneller Hilfe. Bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit müssen nur elf Prozent aller Betroffenen sofort in die vollstationäre Pflege. Nach vier Jahren leben n
ur noch 38 Prozent aller Pflegebedürftigen. Von diesen wiederum befinden sich dann 29 Prozent in vollstationärer Pflege (S. 165).
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