Wie man Juckreiz verkauft: ein schönes Beispiel für Disease-Mongering

„Juckreiz-Patienten offenbar dramatisch unterversorgt“, schreibt die „Ärzte-Zeitung“ heute und zitiert einen Experten, der auf einer einschlägigen Tagung behauptet, siebzehn Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland würden an chronischem Juckreiz leiden, aber nur ein geringer Teil dieser Menschen sei jemals deswegen beim Arzt gewesen.
Jetzt nehmen wir mal an, es stimmt, was der Experte sagt.
Immerhin ist der schließlich Professor.
Mit etwas gesundem Menschenverstand interepretiere ich die Sache so: die meisten Menschen, welche mit chronischem Juckreiz geschlagen ist, halten die Sache nicht für gravierend genug um deswegen zum Arzt zu gehen. Ich gehe nicht davon aus, dass sie irgendeinen Schaden davon tragen.
So what?
Auf der bewussten Tagung war ich nicht. Aber ich nehme mal an, dass dort ein neues, wahrscheinlich teures Medikament vorgestellt worden ist. Und dafür müssen wir nun den passenden Absatzmarkt schaffen.
Warten wir ab.

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