Ja, Ihr lest richtig. Ich bin es, Euer Hajo. Tut mir leid, dass ich solange “untergetaucht” war. Aber nach dem Mount-Everest-Abenteuer (im April/Mai 2010) wollte ich einfach nur noch heim und bei der Arbeit etwas abschalten. Ich begann also wieder in meiner vertrauten Umgebung chirurgisch tätig zu sein. Jetzt wollt ihr sicher wissen, was in den letzten Monaten so alles passiert ist? Erzähle ich Euch …
Bild: Walikale territory jungle von Julien Harneis auf flickr.com, unter einer Creative Commons-Lizenz
Bekanntlich arbeite ich ja als chirurgischer Oberarzt in einem tollen Krankenhaus in Vorarlberg/Österreich. Mein Chef war nach meiner Rückkehr natürlich hoch erfreut, dass ich als Expeditionsarzt den höchsten Gipfel der Welt gepackt hatte und vor allem, dass ich überlebt habe. Denn ich befand mich dort in akuter Lebensgefahr, oh ja. Meine Lebensversicherungen wurden also daher nicht ausbezahlt …
Leider verließ mich während des Trips meine Lebensgefährtin Maria (übrigens per Twitter), die zu Hause geblieben war. Traurig, aber ich bin darüber hinweg. Ihren Geländewagen konnte ich sowieso nicht leiden. Folglich sieht es in meiner kleinen Wohnung wieder gemütlicher aus. Die Bücher liegen im Bett, die Fenster sind nicht geputzt und die Pizzen liegen auf dem Boden … ach ja …
Mein ganzer Dank gilt Elena, der spanischen Bergsteigerin, die mir in den schwersten Stunden/Tagen meines Lebens beistand. Ohne sie wäre ich nicht mehr am Leben. Ich habe sie seit Mai nicht mehr gesehen, wir halten allerdings virtuellen Kontakt und telefonieren manchmal …
Ich brauchte also wie gesagt einige Wochen, das letzte Abenteuer zu verdauen. Ich wollte eigentlich nie wieder auf einen hohen Berg steigen, nie wieder bloggen, nie wieder twittern und nie wieder eine Expedition machen. Doch irgendetwas in mir wuchs von Tag zu Tag. Es war schon ein komisches Gefühl, aber ein wunderschönes. Ich habe nun ein neues Ziel, es geht also endlich weiter. Eine neue Expedition ist geplant …
“Seven Summits” heißt das Zauberwort. Dies sind die 7 höchsten Berggipfel der jeweiligen Kontinente. Und da der Mount-Everest geschafft ist, geht es nun folgerichtig auf den höchsten Berg Ozeaniens, die Carstensz-Pyramide mit 4884 m Höhe. Das hört sich im ersten Moment recht niedrig an, doch klettertechnisch ist es einer der anspruchsvollsten Gipfel …
Die Carstensz-Pyramide befindet sich in West-Papua. Da es allerdings aufgrund der unklaren politischen Situation derzeit sehr schwierig ist eine Genehmigung zur Besteigung zu bekommen, landen wir erst einmal in Papua-Neuguinea. Von dort aus können wir dann durch den dichtesten Regenwald der Welt mit ein paar Tricks über die Grenze gelangen …
Ihr findet das gefährlich und unverantwortlich? Na ja, könnte durchaus sein. Aber der Berg ruft. Habt ihr übrigens gewusst, dass sich die größte Goldmine der Welt unweit des Gipfels befindet? Da sind Probleme natürlich vorprogrammiert …
Dennoch hat sich bereits ein Team formiert, wie ich gehört habe. Es ist das jetzt schon legendäre PNG-Survival-Team. Nur 2 Wochen soll die Expedition dauern (15.11.-30.11.2010). Ich telefoniere nachher noch mit Elena und dem Cheffe / Monsterdoc und versuche sie davon zu überzeugen mit zu kommen. Ach ja, Tanja und Hendrik kommen auch mit …
Aktuelle Teilnehmerliste, Ziele: Dschungeldurchquerung in Papua-Neuguinea, Besteigung der Carstensz-Pyramide (4884m) in West-Papua, Zeit: 15.11.-30.11.2010 …
- Hermione – Rettungsassistentin – Foto
- Thea – Sanitäterin, Bergsteigerin – Foto
- Ämpee – Skilehrerin, Sanitäterin – Foto
- Federkiel – Schriftstellerin, Journalistin – Foto
- Utmonica – Krankenschwester – Foto
- Hans – IT-Experte, Rock-Kenner – Foto
- Basadai – Survivaltrainerin
- Delfinstern – Informatikerin
- Kranke Schwester – Krankenschwester
- Kranker Pfleger – Krankenpfleger, Eurofighterpilot – Foto
- Ava – Medizinstudentin – Foto
- Bernibernado – sportlich-musikalisch beratender Hobbykoch
- Blogwesen – Patientin
- Chefarzt – Arzt für Allgemein- und Notfallmedizin – Foto
- Elena – Journalistin, spanische Bergsteigerin – Foto
- Hendrik – Schwede, in Deutschland lebend, Schauspieler, Schönling, amtierender Mr.Everest
- Tanja – amtierende Miss Everest, etwas zickige Studentin der Philosophie und Germanistik, früher Model gewesen
- Hajo – tolpatschiger Expeditionsarzt, das bin ich.
Also, informiert Euch schon mal ausgiebig über diese geheimnisvolle Insel und macht entsprechende Reiseimpfungen. Seid Ihr bereit? Ja? Dann treffen wir uns am 15.11. in Port Moresby … Anreise jeder individuell … wer noch zum Team dazustoßen möchte, darf das natürlich gerne … bis dahin …
Artikel von: Monsterdoc