In dieser Praxis herrscht Ordnung: ohne „Grundkenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift und Aussprache“ wird man hier nicht behandelt. Islamische Frauen mit Kopftuch müssen draußen bleiben. Und wenn sie „mehr als fünf leibliche Kinder“ haben, dann haben sie hier erst recht nichts zu suchen.
Unglaublich, aber wahr:
Ein Allgemeinmediziner aus dem hessischen Wächtersbach hat in seinen Räumlichkeiten ein drakonisches Regelwerk ausgehängt.
Es gehe nicht an, dass sich Patientinnen zur Behandlung erstmal „sieben Unterhosen ausziehen müssten“, äußerte er sich gegenüber der örtlichen Presse, da sei ihm halt einfach „die Hutschnur hochgegangen“.
Will er provozieren?
Oder ist er einfach nur genervt, desillusioniert, überarbeitet und ausgelaugt, wie so viele Hausärzte?
Wie auch immer. Längst hat seine Aktion überregional Wellen geschlagen und berechtigte Empörung hervorgerufen.
Allerdings ist ist zu befürchten, dass solch ein Vorgehen hier und dort doch klammheimliche Zustimmung findet.
Und jetzt stelle ich mir mal vor…
….also einfach nur mal angenommen…
…angenommen, ich packe meinen Koffer und ziehe in die Neuen Bundesländer – oder von mir aus auch irgendwo anders hin, jedenfalls in die tiefste, allertiefste Provinz: dorthin wo der größte Ärztemangel herrscht, wenn man unseren Funktionären glauben mag.
Und irgendwo da mache ich eine Praxis auf.
Vor der Praxis steht ein großes Schild:
„Skinheads und Neonazis ist der Zutritt zu diesen Räumlichkeiten verboten! Das Tragen Kleidung sowie Schmuck und jegliche Art von Accessoirs mit neofaschistischen Symbolen – auch in versteckter Form – ist in dieser Praxis nicht erlaubt. Im Falle von rassistischen Äußerungen wird umgehend vom Hausrecht Gebrauch gemacht. Falls Patienten oder Mitarbeiter angepöbelt, beleidigt oder beleästigt werden ist mit Anzeige und strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. „
Wie lange würde ich wohl überleben???
Via: Ärztezeitung.