Kartoffeln haben einen hohen glykämischen Index und werden daher normalerweise aus jeder Diät verbannt. Eine neue Amerikanische Studie zeigt jetzt, dass das zu Unrecht passiert. Kartoffeln stören den Diäterfolg nicht.
Wie aus einer neuen Studie hervorgeht, die an der 28. Jahrestagung der Obesity Society präsentiert wurde, können Kartoffeln problemlos in jede Diät integriert werden, ohne dass der Diäterfolg darunter leidet. Ziel der Studie war es herauszufinden, welche Rolle Kartoffeln und deren glykämischer Index bei der Gewichtsreduktion spielen. Dies ist eine wichtige Frage, weil Kartoffeln aus vielen Diäten aufgrund ihres hohen glykämischen Index verbannt werden.
„Diese Studie bestätig einmal mehr, was Experten weltweit schon seit Jahren predigen: Im Rahmen einer Gewichtsreduktion geht es nicht primär darum einzelne Nahrungsmittel wegzulassen, sondern es ist die tägliche Kalorienaufnahme, die zählt,“ meinte die Studienleiterin Dr. Britt Burton Freeman, vom National Center for Food Safety and Technology in Illinois. „Wir haben nicht die geringsten Anzeichen dafür gefunden, dass Kartoffeln, solange sie auf eine gesunde Art gekocht werden, in irgend einem Zusammenhang mit einer Gewichtszunahme stehen. Ganz im Gegenteil, unsere Daten lassen eher den Schluss zu, dass sie sehr wohl Teil einer Diät sein können.“
Für die Datenerhebung verfolgten die Forscher 86 übergewichtige Frauen und Männer, die sie in drei unterschiedliche Diätgruppen unterteilten, über den Zeitraum von 12 Wochen. Jede Diätgruppe bekam fünf bis sieben Kartoffel-Mahlzeiten pro Woche und wurde auf ihren Gehalt kohlehydratreichen Nahrungsmitteln geprüft.
Während die eine Gruppe nur Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index zu sich nehmen durfte, bekam die zweite Gruppe eine Liste mit Nahrungsmittel, die einen hohen glykämischen Index aufweisen. Beide Gruppen mussten die Kalorienaufnahme um 500 Kcal pro Tag reduzieren und gleichzeitig darauf achten, dass sie 5 bis 7 Kartoffel-Mahlzeiten pro Woche zu sich nahmen. Die dritte Gruppe diente als Kontrollgruppe und erfuhr keine diätetische Einschränkung. Wie in den anderen Gruppen mussten sie jedoch 5 bis 7 Kartoffel-Mahlzeiten pro Woche zu sich nehmen.
Die Resultate zeigen ein klares Bild: Alle drei Gruppen zeigten eine Gewichtsreduktion und es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der hochglykämischen und der niedriglykämischen Gruppe gefunden werden.
Kartoffeln, so das Fazit, können also von allen Kartoffel-Liebhabern ohne weiteres in ihren täglichen Diätplan eingebaut werden, ohne dass dadurch eine Beeinträchtigung des Diäterfolges zu erwarten wäre. Ein weiterer Nagel in den Sarg der Theorie des glykämischen Index.
