Welt-Polio-Tag am 28.Oktober

grippeschutzimpfung

© Andreas Morlok / www.pixelio.de

Seit 1992 hat es in Deutschland keinen gemeldeten Fall mehr von, Poliomyelitis, der sogenannten Kinderlähmung gegeben. Die Erreger, die Polioviren gelten in Europa als nahezu ausgerottet. Das haben wir dem Amerikaner Jonas Edward Salk zu verdanken, der Anfang der 50er Jahren des letzten Jahrhunderts den Impfstoff gegen Polio entwickelte. 1952 verabreichte Salk die ersten Impfungen, 1954 waren bereits 1,8 Millionen US-amerikanische Kinder gegen Kinderlähmung geimpft. In Deutschland wurde der Impfstoff zunächst 1960 in der DDR und zwei Jahre später auch in der BRD zugelassen. Infizierten sich 1961 noch mehr als 4600 Menschen in Deutschland mit Polio-Viren, sank die Zahl der Neuinfektionen 1962 (nach Einführung der Impfung) rapide auf 276 ab.

Heute ist der Erreger in Europa nahezu ausgerottet. Ein wahnsinniger Erfolg. Deshalb feiern wir jedes Jahr am 28. Oktober, dem Geburtstag von Jonas Edward Salk, den Welt-Polio-Tag. An diesem Tag soll jedoch nicht nur dem Erfinder des Impfstoffs gedacht werden, sondern auch derer, die durch eine Poliomyelitis-Infektion heute noch unter den Spätfolgen leiden. Zudem plädieren Ärzte und Verbände für eine flächendeckende Polio-Impfung bei allen Kindern, um eine neue Ausbreitung in Europa zu verhindern.

Poliomyelitis – Kinderlähmung
Die Poliomyelitis wird durch Viren ausgelöst, ihr Verlauf ist sehr unterschiedlich. Vielfach geht die Infektion ohne nennenswerte Symptome vorüber, in einigen Fällen leiden betroffene Kinder unter leichten Symptomen, die denen eines grippalen Infekts ähneln. Vereinzelt kann es jedoch zu schweren Verläufen mit einer Hirnhautentzündung (Meningitis) kommen. Noch seltener tritt die gefürchtete eigentliche Kinderlähmung auf, bei der die Viren die sogenannten Motoneuronen befallen. Diese Nervenzellen ziehen vom Zentralen Nervensystem (ZNS) zu den verschiedenen Muskeln und steuern deren Tätigkeit – sind sie geschädigt, kann es zu  Muskellähmungen kommen. Besonders die Armen, Beine und Augen sind davon betroffen. Durch die Lähmung der Atemmuskulatur kann die Poliomyelitis lebensbedrohlich sein. In einigen Fällen gehen die Lähmungserscheinungen zurück. Betroffene leiden aber häufig ihr Leben lang unter Spätfolgen wie Muskelschwund und Wachstumsstörungen an den betroffenen Gliedmaßen. Beim sogenannten Post-Polio-Syndrom kommt es Jahre später zu Symptomen wie Muskelschwäche, Gelenkbeschwerden und Mattigkeit.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *