Adrenalinjunkiemomente

Vierzehn Uhr dreißig, mein Körper ist immer noch damit beschäftigt, das umfangreiche Mittagessen zu verdauen. Ich sitze in der Notaufnahme, vor mir ein großer Pott mit Krankenhauskaffeeplörre, viel Milch und viel Zucker, dann ist das Zeug so gerade trinkbar und das Koffein, das brauche ich jetzt….
Ich blättere durch einen Stapel Laborbefunde, da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.
Eine weibliche Hand.
Die Hand von Schwester Gaby.
„Du?“
„Äh…..“ – Grummel.
„Dieser Patient in Kabine drei….“
„Ja?“
„Gefällt mir nicht!“
Wenn Gaby etwas nicht gefällt, dann ist Alarmstufe rot angesagt. Ich springe auf und hechte zu Kabine drei. Darin liegt eine Gestalt. Jenny steht daneben und misst Blutdruck.
„Hundertvierzig zu achtig“ berichtet sie.
„Puls?“
„Vierunddreißig…. und das ganze mal vier, macht…“
Äh?
Der Patient hat die Augen geöffnet, aber er sieht mich nicht. Die Augen rollen langsam von links nach rechts. Die Haut kaltschweißig und der Puls tatsächlich bei hundertsechsunddreißig.
„Hallo?“
Keine Antwort.
„Hören Sie mich?“
Nichts. Noch nicht einmal ein Grummeln.
„Was hat denn der eigentlich?“ frage ich.
„Keine Ahnung,“ berichtet Jenny, „aber vorhin hat er noch mit mir gesprochen!“
Gaby hält mir den Einweisungszettel unter die Nase.
„Fieberhafter Infekt“ steht da, „Verdacht auf Pneumonie.“
So, jetzt aber an die Arbeit

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