Der bekannte Neurowissenschaftler und Bewusstseinsforscher Antonio Damasio hat ein neues Buch veröffentlicht: Self Comes to Mind. In seinem Youtube-Channel spricht er unter anderem über die darin vertretenen Ideen und wie sie die bisherige Sicht auf das Bewusstseins verändern könnten.
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UK: Aufsichtsbehörde berichtet über Selbsttötungen…
In den USA musste Pfizer aufgrund der Warnungen vor psychischen Nebenwirkungen bei der Raucher-Entwöhnungspille Champix® (in den USA Chantix®) einen Umsatzrückgang um 50% im 3. Quartal 2008 verzeichnen. Ausserhalb des US-amerikanischen Marktes verkauft sich das Medikament super und konnte den Umsatzeinbruch auffangen.
Wie lange noch? Die Bedenken werden in Europa lauter. Am Wochenende wurde bekannt, dass die Arzneimittel-Aufsichtsbehörde in Grossbritannien, Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA), 10 Fälle von Selbsttötungen unter Champix® registriert hat. Weitere 213 Patienten hätten über Selbstmordgedanken berichtet und 407 über Depressionen. Anlass zu einer Warnung. Das MHRA weist darauf hin, dass den Suiziden auch andere Gründe zugrunde liegen könnten, jedoch waren es Fälle ohne psychiatrische Vorerkrankungen und einige hätten trotz Champix-Therapie weiter geraucht. Was die Argumentation von Pfizer widerlegen soll, dass solche Ereignisse mit dem Nikotinentzug allgemein und nicht speziell mit Champix® zusammenhängen würden.
Ende des Blogs Pharmalot
Der Abschied vom Blog Pharmalot, in dem Ed Silverman über 2 Jahre als Journalist des NJ Star-Ledger die Pharmaindustrie kritisch begleitet und Pharmalot zu einem der wichtigsten Branchenmedien gemacht hat. Ein Opfer der Zeitungskrise in den USA. Denn trotz des Erfolges haben der Verleger und Silverman keinen Weg gefunden, damit sich das Blog trägt.
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Update
Ed Silverman wird in Zukunft für Elsevier Windhover schreiben.
Schweinegrippenjournalismus
Die Pro7-Nachrichten wie auch die Zeitungen und das Online-Angebot Der Westen der WAZ-Mediengruppe hatten vor zwei Wochen eine sensationelle Story aufgespürt. Sie beginnt so:
Bei dem diskriminierten “Schweinegrippe”-Patienten “Rüdiger Alt”, der in dem Artikel und auch in dem Beitrag in den Pro7-Nachrichten ausführlich zu Wort kommt, handelte es sich in Wahrheit um den kerngesunden Komiker Jan Böhmermann, seit neuestem in Diensten der “Harald-Schmidt-Show”. Die Geschichte erinnert an das jüngste Bluewater-Medienskandälchen.
Während die offizielle Auflösung erst gestern abend in der Harald-Schmidt-Show erfolgte, blieb der Hinweis eines Kommentators unter dem Artikel auf “DerWesten” zwei Wochen lang von der Redaktion ungelesen. Dieser schrieb bereits am Nachmittag des Erscheinens des Online-Artikels:
Ich hab diesen “Rüdiger Alt” gerade bei ProSieben News gesehen mit ähnlicher Berichterstattung. Bei dieser Person handelt es sich allerdings um Jan Böhmermann, ein recht berühmter Komödiant vom WDR. Der führt gerne mal ein paar Reporter aufs Glatteis, er hat z.B. mal verkleidet eine Pressekonferenz des “ersten türkischen Kölner-Karnevalsverein” gegeben und am nächsten Tag stand die Schlagzeile in vielen Zeitungen und lief im Fernsehen.
Auch die neuen Kommentare von Harald-Schmidt-Fans haben bislang keine Wirkung gezeigt. Der Artikel ist immer noch unverändert online.
Update, 11:40: Mittlerweile wurde der Artikel mit einem entsprechenden Hinweis versehen. In einem ergänzenden Kommentar heißt es:
Herr Böhmernann hat uns tatsächlich ergolgreich reingelegt. Auslöser der Geschichte war die Ankündigung der Demo in Köln. Das schien uns so obskur, dass wir mal prüfen wollten, welcher Irre dahinter steckt. Eindruck nach unserem Interview: “Rüdiger Alts” Geschichte ist schrill – er hat sie aber glaubhaft rübergebracht. Das gilt ebenso für den 2. Kranken, den wir in der Sache kontaktierten. Eine Gegenrecherche beim Arbeitgeber war natürlich nicht möglich. Und die Demo (das Demochen) hat dann ja auch stattgefunden. Fazit: Man konnte die Geschichte bringen oder beerdigen. Wir haben versucht, sie möglichst sachlich zu halten – auch als Beleg für die seltsamen Auswüchse der Schweinegrippenpanik.
Man hätte sie beerdigen sollen, wie wir jetzt wissen. Wir entschuldigen uns bei den Usern.
Alles in allem war es aber ‘ne herrlich subversive Guerilla-Aktion.
Die Redaktion