Bilanz einer Tagung

Da ist ein Trupp von schweren Jungs auf schweren Motorrädern, die fahren immer im Kreis und außerdem haben sie Baseballschläger dabei, die ziehen sie mir ab und zu über die Rübe. Ich schlage die Augen auf.
Die Jungs auf den Motorrädern sind weg, aber das Dröhnen in meinem Schädel bleibt. Und dazu Übelkeit und ein mehr als flaues Gefühl, nicht nur im Magen sondern im ganzen Körper. Ich befinde mich in einem schäbigen Hotelzimmer, die Vorhänge sind zugezogen und der Anzeige auf dem Handydisplay nach ist es fast Mittag. Um mich herum liegen verschiedene Kleidungsstücke, die stinken nach Zigarettenqualm.
Ich schleppe mich zur Dusche und während ich das heiße Wasser über den Körper rinnen lasse zermarte ich mein Gehirn, aber da ist nur Matsche.
Ich ziehe mich an, werfe all das Zeug in den Koffer, bezahle die Rechnung und trete hinaus. Nieselregen und dunkelwolkenverhangener Himmel. Der Rollkoffer klackert über unebene Bürgersteinplatten.
Bin ich vor ein paar Stunden schon einmal hier lang gelaufen? Habe ich dabei wirklich Laternen umarmt?
Dabei hatte der Abend so langweilig angefangen: in einer schicken Eventlocation. Dann kam die Frau mit den braunen Augen. Dann der graumelierte Herr in Anzug und Krawatte. Noch einen Kaffee und einen Grappa, die Herren? Ja, danke! Den Kaffee könnense ruhig weglassen! Noch ein Grappa, dann Rotwein und noch mehr Rotwein. Ein Taxi durch die Nacht. Die Leute vom Film. Mehrere Flaschen Bier…. Langsam und allmählich kehren die Erinnerungen zurück.

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