Den Kassenbon? Nein danke!

Wussten Sie eigentlich schon, dass… Kassenzettel die männliche Fruchtbarkeit herabsetzen? Dazu muss man die Quittungen nicht einmal verzehren – es genügt, sie in die Hand zu nehmen. So enthalten Kassenzettel, die auf sogenanntes Thermopapier aufgedruckt sind, die Chemikalie Bisphenol A (BPA).

BPA dringt durch die Haut in den Körper. Es hat eine östrogenähnliche Wirkung und gilt mit seiner Ähnlichkeit zu weiblichen Sexualhormonen als sogenannter “endokriner Disruptor”. Durch seinen Hormoneffekt vermindert BPA die Potenz und Fruchtbarkeit von Männern und stört außerdem die Geschlechtsentwicklung. Neben diesen und weiteren Auswirkungen auf die Gesundheit schädigt Bisphenol A das Erbgut.

Um sich vor BPA zu schützen, genügt es nicht, Kassenzettel dankend abzulehnen. So kommt Bisphenol A reichlich in Alltagsgegenständen vor; es spielt eine wichtige Rolle bei der Kunststoffherstellung. Ob beschichtete Konservenbüchse, Getränkedosen, CDs, Reflektoren, Sonnenbrillen, Zahnversiegelungen, Trinkflaschen oder andere Gegenstände aus dem Hartplastik Polycarbonat – es lässt sich schwer vermeiden, Bisphenol A zu meiden. Neben der Aufnahme über die Haut kann BPA über die Nahrung in den Körper gelangen.

Selbst in Spielzeug, Trinkbechern, Schnullern und Nuckelflaschen kommt BPA häufig in größeren Konzentrationen vor. Dies gilt als besonders bedenklich, da hormonähnliche Substanzen bei Kindern die Sexualentwicklung beeinflussen können. Zudem ist nicht abschließend erforscht, wie schädlich BPA oder die Kombination von BPA mit anderen hormonähnlichen Stoffen wirklich ist – beispielsweise entfalten auch Weichmacher in Kunststoffen (Phtalate) oder Pflanzenschutzmittel eine Hormonwirkung.

Als Verbraucher bleibt nur die Möglichkeit, sich selten von Konservenkost und Getränken aus der Dose zu ernähren, Plastikgeschirr zu meiden und bei Polycarbonat-Produkten genauer hinzuschauen. Einige Hersteller bieten mittlerweise BPA-freie Alternativen an. Zwar lässt sich die Aufnahme von Bisphenol A nicht vermeiden, doch teilweise einschränken. Ökologisch zertifiziertes Kinderspielzeug hilft Eltern, bei Ihrem Nachwuchs auf Nummer Sicher zu gehen. Und bis Supermärkte Ihr Kassensystem auf “gesundheitsfreundliche” Quittungen umstellen, den Bon nur so kurz wie möglich zur Hand zu nehmen. Oder: Kassenbon, nein danke.

Weitere Informationen
Deutsches Ärzteblatt

Bundesinstitut für Risikobewertung

Bundesinstitut für Risikobewertung

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