Die Schattenseite des Bloggens

Ich habe länger überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben soll oder nicht, da es einen ähnlichen schon mal im September gab. Da es damals aber primär um Social Networks ging, werde ich mich heute einmal mit den Schattenseiten des Bloggens beschäftigen.

Je länger man sein Blog schreibt bzw andere Blogs liest, desto mehr Blogger finden sich in der eigenen Blogroll. Die meisten davon schreiben anonym, um nicht zu viel von sich zu offenbaren, nicht in Konflikt mit dem Arbeitgeber, Familie, nervenden Kommentatoren etc zu kommen oder sich eben einfach ein wenig Privatsphäre zu bewahren, da es ja mit der freien Meinungsäußerung auch nicht mehr so weit her ist.

Dass diese Blogs in die eigene Blogroll wandern hat mehrere Gründe: Der einfach geniale Wortwitz und Schreibstil der Autoren, ihr Sarkasmus und Zynismus, ihre fachliche Kompetenz, einfach ihre Art zu schreiben und die Themen, worüber sie schreiben.

Leider passiert es dann auch immer wieder, dass wirklich gute und lesenswerte Blogs aus dem Netz verschwinden. Sei es, weil der Arbeitgeber den Schreibenden einen Strich durch die Rechnung macht, die schützende Anonymität in Gefahr ist oder einfach, weil man eine Schreibblockade hat und einem Spaß und Inspiration zum bloggen abhanden kommen. Jüngstes Beispiel dafür ist leider die “Heldin im Chaos” Josephine. Man kann nur hoffen, dass sie ihr Blog doch nicht löscht und vielleicht irgendwann wieder das gewisse Etwas zum bloggen findet, denn ihr Blog befindet sich nicht grundlos in meinen Top-Blogs. Hier besteht also vielleicht noch Hoffnung, dass es irgendwann weiter geht.

Bei anderen Blogs ist das leider nicht so. Immer wieder gibt es Blog-Autoren, die über ihre Krankheiten schreiben, die Leser an ihren Problemen teil haben lassen, sich vielleicht ihre Ängste und alles, was sie beschäftigt, von der Seele schreiben oder einfach nur Wege zeigen wollen, wie man mit den teils aussichtslosen Situationen umgehen kann. Auch hier gibt es leider ein aktuelles Beispiel einer Bloggerin, die ihren Kampf gegen eine Krankheit leider verloren hat. Premiumpatientin ist am 7. November verstorben. Welche Krankheit sie genau plagte hat man nie erfahren, nur ihre vielen Krankenhaus-Aufenthalte deuteten darauf hin. Ihren Optimismus hat sie dabei aber, zumindest im Blog, nie verloren. Und nachdem es jetzt monatelang still geworden war im Blog, kam nun die erschütternde Nachricht. Auch wenn man sich nicht persönlich kannte nimmt einen das schon mit. Ihre sympathische Art und ihr Schreibstil werden mir fehlen. Mein Beileid gilt natürlich ihrer Familie.

Auf der einen Seite ist es sehr traurig, solche Blogs zu lesen, die sich mit irgendwelchen Krankheiten, egal ob körperlicher oder psychischer Natur, beschäftigen und sie ziehen einen sicherlich auch ein Stück weit runter, da man nicht viel tun kann außer immer wieder die Daumen zu drücken und viel Kraft zu wünschen. Auf der anderen Seite fesselt es einen immer wieder zu lesen, wie die Menschen mit ihren Problemen und Krankheiten umgehen und vielleicht bewirken die eigenen Kommentare zu deren Beiträgen ja wirklich etwas positives.

Ihr schafft das! Bleibt stark und kämpft! Ihr werdet diesen Mist besiegen und irgendwann glücklich sein!

Die entsprechenden Blogger und Bloggerinnen werden sicherlich wissen, wer gemeint ist, wenn sie das hier lesen ;-)

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