Stehen schon bald frittierte Heuschrecken anstatt Hamburger auf unserem Speiseplan? Eine Vorstellung an die wir uns gewöhnen sollten. Wächst die Welt-Bevölkerung weiter, werden wir mangels Fleisch irgendwann auf andere proteinreiche Nahrung zurückgreifen müssen. Und da stehen Insekten an erster Stelle.
In der Reality-Show Dschungelcamp verbringen „mutige“ B-Prominente wie Daniel Küblböck oder Costa Cordalis einige Tage im Australischen Urwald. Ihr Ziel: Dschungelkönig werden. Doch der Weg ist steinig: Die Kandidaten müssen zu sogenannten Dschungelprüfungen antreten. Dabei sollen sie zum Beispiel Käferköpfe oder Maden essen, wofür sie dann „Sterne“ erhalten, die in Nahrungsmittel für die Campbewohner umgetauscht werden können.
Dazu kann man nur sagen: Mit Essen spielt man nicht! Anderenorts, wo Menschen von massiven Ernährungsproblemen geplagt sind, ist der Verzehr solcher Tiere nämlich keineswegs ein ekelerregender Spaß, sondern ernste Notwendigkeit- mangels Fleisch aus teuerer Massenviehhaltung bleibt ihnen gar nichts anderes übrig als auch Käfer, Heuschrecken oder Ameisen auf den Speiseplan zu setzen.
Was für uns unvorstellbar ist und allenfalls ein Würgen im Hals hervorruft, ist für zahlreiche Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika also alltäglich. Und eine Kampagne der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) sagt: Das ist auch gut so! Und zwar so gut, dass man diese Ernährungsgewohnheiten am besten auch in Europa übernehmen sollte. Die Kleintierkost ist nämlich sehr gesund! In ihr stecken große Mengen ungesättigter Fettsäuren, Eisen Fette, Mineralien und Vitamine. Auch sind sie meist frei von Pestiziden, da sie häufig in Wäldern gesammelt werden. Desweiteren fressen Insekten viel weniger als Rinder, Schafe oder Schweine für die Proteine, die sie dann liefern. Auf ihrem Speiseplan steht unter anderem organischer Abfall, der so auch gleich verarbeitet ist. Hinzu kommen viele weitere Vorteile: Durch Pollenübertragung helfen sie der Natur sich zu vermehren, gleichzeitig vertilgen sie Schädlinge und schützen so die Pflanzen. Auch produzieren sie viel weniger Treibhausgase als Rinder. Nicht zuletzt würde der Bau von Insektenfarmen Arbeitsplätze schaffen. Denn das Wissen zur Züchtung von Insekten steckt noch in den Kinderschuhen. Es müssten also moderne Technologien entwickelt werden, um die Insekten zu vermehren und sie anschließend auf dem freien Markt entweder lebend, getrocknet, geräuchert, geröstet oder in anderer Form zu verkaufen. All dies natürlich unter strengen hygienischen Sicherheitskriterien.
Was zudem viele Hausfrauen- und männer begeistern könnte: Die Insekten sind leicht und schnell zuzubereiten. Aufwändiges Kochen könnte so entfallen und mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens übrig lassen.
Klingt doch super, oder?
Also: Es gibt viele gute Gründe in der nächsten Grillsaison statt eines blutigen Schweinesteaks auch mal ein paar saftige Wanderheuschrecken auf den Rost zu schmeißen. Tatsächlich gibt es sogar schon erste Supermärkte in Deutschland, die Arthropoden im Fleischregal haben – zum Beispiel in Berlin. Auch für Abwechslung dürfte gesorgt sein. Es gibt 1.400 essbare Arten.