Düstere Prognose: In 40 Jahren ist jeder zweite Amerikaner fettleibig

Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) sind typische Zivilisationskrankheiten. In den USA sind mittlerweile 63% der Bevölkerung übergewichtig oder adipös. Und der Trend scheint nicht zu stoppen.

Forscher der Harvard-Universität in Cambridge haben errechnet, dass im Jahre 2050 42 Prozent der US-Bürger fettleibig sein werden. Zum Vergleich: die aktuelle Adipositas-Rate in den USA beträgt ca. 27%. In dieser Zahl, und das ist das wahrhaft erschreckende, sind gemäss den Cambridge-Forschern „nur“ die Fettleibigen enthalten. Die Daten wurden kürzlich im Fachblatt PLoS Computational Biology veröffentlicht.

Das Forscherteam um Dr. Alison L. Hill nahm als Grundlage für seine Berechnungen Daten der Framingham Heart Study, die vor fast 40 Jahren gestartet wurde. Damals waren es lediglich 14 Prozent der Teilnehmer, die einen Body Mass Index (BMI) über 30 hatten und somit als fettleibig galten. Die aktuellen Werte haben sich seither fast verdoppelt und eine Trendumkehr scheint nirgendwo auszumachen. “Unsere Analysen zeigen, dass die Menschen seit 1971 besser darin geworden sind, Gewicht zuzulegen, aber nicht gelernt haben, es wieder loszuwerden”, erklärt Studienautorin Hill.

Offenbar haben soziale Kontakte und die Tatsache, dass Fettleibigkeit eine soziale Akzeptanz gewonnen hat, viel zu dieser Zunahme beigetragen. „Normalgewichtige, die soziale Kontakte zu fettleibigen Menschen pflegen, haben ein deutlich höheres Risiko, selber übergewichtig oder fettleibig zu werden,“ so Hill.

Ausserdem sind die Lebensmittel in den letzten Jahren kalorienreicher und gleichzeitig billiger geworden. Der überwiegend sitzende Lebensstil und eine allgemeine Bewegungsträgheit haben ihr Übriges dazu beigetragen. Die Prognosen für Adipöse haben sich demgemäss in den letzten Jahren eher verschlechtert. Wer erst einmal adipös ist, hat einen schweren Stand. Nur gerade vier Prozent schaffen eine signifikante Gewichtsreduktion über längere Zeit.

In der Schweiz sind die Daten zwar deutlich besser. Aber auch hierzulande macht sich eine schleichende Zunahme der Fettleibigkeit bemerkbar. Die Kosten dafür gehen in die Milliarden.

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