Haare zeigen Stressbelastung vor einem Herzinfarkt an

In der heutigen Zeit ist Stress ein wichtiger Faktor, der sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirkt und ernstzunehmende Erkrankungen verursachen kann. Die möglichst frühe Erkennung starker Stressbelastungen spielt daher eine sehr wichtige Rolle in der Medizin.

Das Stresshormon Kortisol wird dafür genutzt, um festzustellen wie stark ein Mensch unter Stress steht. Dies ist wichtig, da viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch erhöhten Stress verursacht oder gefördert werden, wie mehrere wissenschaftliche Studien belegen.

Bislang wurde für Untersuchungen nur der Kortisolspiegel in Speichel, Blutserum und Urin herangezogen, wodurch lediglich eine Momentaufnahme des Kortisolgehalts gemacht werden konnte. Diese herkömmlichen Methoden ermöglichten nicht die Beobachtung des Kortisolspiegels über einen längeren Zeitraum, die für die Früherkennung stressbedingter Erkrankungen unerlässlich ist.

Die kanadischen Wissenschaftler Dr. Gidon Koren und Dr. Stan Van Uum der Universität von Western Ontario haben eine neue Methode der Bestimmung des Stressniveaus eines Menschen gefunden. Mittels eines biologischen Markers konnten sie belegen, dass Herzinfarkte sehr stark durch chronischen Stress gefördert werden. Für die Bestimmung dieses Stressniveaus ziehen die beiden Wissenschaftler den Kortisolgehalt heran. Als Informationsquelle ihrer Kortisol-Messungen nutzen sie jedoch nicht die üblichen Flüssigkeiten, sondern menschliches Haar.

Kortisol reichert sich nicht nur in den Körperflüssigkeiten an, sondern auch in den Haaren, wo sein Gehalt durch den Biomarker gemessen werden kann. Der Vorteil hieran ist, dass schon Monate vor einem Herzinfarkt die erhöhten Kortisolgehalte in den Haaren erkannt werden können. Es wurde eine Studie an 56 Männern durchgeführt, die belegte, dass bei Personen mit Herzinfarkten die Konzentration des Stresshormons im Haar erhöht war.

Die Früherkennung solcher stressbedingter Kortisolgehalte dient der Prävention, denn mit Hilfe von Psychotherapie und einer Änderung der persönlichen Lebensart kann Herzinfarkten vorgebeugt werden.

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