Halten Sie sich gefälligst an die Absprachen!

Daniel Bahr, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, äußerte schon im Dezember 2007 Zweifel an dem erhofften Einsparpotenzial durch die “Gesundheitskarte”.

2009, zu Wahlkampfzeiten, forderte die FDP explizit, die Einführung der elektronischen “Gesundheitskarte” zu stoppen.

Kurz nach der Wahl griff die IT-Branche die FDP wegen ihres Widerstands gegen die elektronische Gesundheitskarte an.

Im April 2010 dachte FDP-Gesundheitsminister Rösler laut über freien Organhandel nach. Wenig später bekannte er sich zur “Gesundheitskarte”.

Im Juni 2010 beschloss unsere geliebte Bundesregierung, die Verwaltungsaufgaben der kranken Kassen über die “Gesundheitskarte” in die Arztpraxen auszulagern. Unangenehmen Fragen ging man lieber aus dem Weg.

Und jetzt behauptet FDP-Staatssekretär Kapferer, aus dem FDP-geführten Bundesgesundheitsministerium, ein modernes Gesundheitssystem brauche ein modernes und sicheres Versichertenstammdatenmanagement, die Bereitstellung der Notfalldaten des Versicherten, und die sichere Arzt-zu-Arzt-Kommunikation kurz: eine elektronische “Gesundheitskarte”. Er fordert alle Beteiligten auf, sich an die gemeinsamen Absprachen zu halten und diese zügig umzusetzen.

Danke, Herr Kapferer. Fassen Sie sich bitte einmal an die eigene Nase und prüfen Sie, ob Sie nicht ein signifikantes Längenwachstum feststellen.

Übrigens, Herr Kapferer:

Das Stammdatenmanagement kann nicht ohne eine sichere Authentifizierung funktionieren.
Die Verwaltung der Notfalldaten taugt nichts.
Und die Arzt-zu-Arzt-Kommunikation unterliegt ganz anderen Regeln, als sie sich ein Verwaltungswissenschaftler erträumt.

Die Verlautbarungen des Bundesgesundheitsministeriums sind nicht von Sachkenntnis getragen. Das ist übrigens nicht das erste Mal

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