Jeden Morgen, wenn ich in Köln aus dem Bahnhof komme, geht mein erster Blick hoch zum Dom und ich halte einen ehrfürchtigen Moment inne. Jeden Morgen heißt mich der Dom willkommen und in diesem Moment stelle mich innerlich auf den vor mir liegenden Arbeitstag ein. Dann umrunde ich das Meisterwerk, überquere die Straße und schon bin ich bei „medproduction“ angekommen. Unser Büro liegt direkt am Hauptbahnhof, direkt am Dom und mitten in der Kölner Innenstadt. Und jetzt zur Weihnachtszeit bin ich auch noch von Weihnachtsmärkten umgeben. Kurzum: der perfekte Arbeitsplatz.
Doch in den letzten Tagen kann ich mein morgendliches Ritual leider nicht mehr genießen. Denn direkt am Hauptbahnhof, direkt am Dom, mitten in der Innenstadt, und direkt am Weihnachtsmarkt zu sein, das löst bei mir, seit der Pressekonferenz des Bundesinnenministers letzte Woche, vor allem eins aus: das ungute Gefühl, mich mitten in der Gefahrenzone möglicher Anschläge zu befinden.
Im Moment steige ich eine Station früher aus der Bahn und umgehe damit den Hauptbahnhof und die Domplatte. Vielleicht ist mein Verhalten albern, vielleicht übertrieben. Doch gegen das flaue Gefühl in meinem Magen kann ich nichts machen. Und das ärgert mich, sehr sogar! Denn es bringt mich um kleines aber wichtiges Quäntchen Zufriedenheit am Morgen.