Lipoedem – Teil 4

Von welchen anderen Erkrankungen muss das Lipödem abgegrenzt werden?

Man unterscheidet das Lipödem von der Lipohypertrophie. Hierbei ist ebenfalls eine disproportionierte Körperform vorhanden. Diese Fettvermehrung tritt meist in der Pubertät auf und ist überwiegend im Hüft- und Oberschenkelbereich („Reiterhosen“) lokalisiert. Die Betroffenen haben im Gegensatz zum Lipödem keine Ödeme und leiden daher auch nicht unter Schmerzen. Es handelt sich somit lediglich um eine kosmetische Störung, während das Lipödem eine tatsächliche Erkrankung ist.

Auch das primäre Lymphödem beginnt beim weiblichen Geschlecht mit der Pubertät, meist aber mit einer einseitigen Beinschwellung. Diese zeigt sich zunächst am Unterschenkel und erfasst erst später den Oberschenkel. Nach einiger Zeit schwillt auch das zweite Bein an. Das Lymphödem greift auch regelmäßig auf den Fußrücken über, das Lipoedem nicht. Druckschmerzhaftigkeit des Gewebes oder Neigung zu Blutergüssen fehlen beim klassischen Lymphödem ebenso. Kombinationen in Form eines Lipo-Lymphödems sind aber möglich.

Bei einer chronischen Venenerkrankung entsteht das  Phlebödem. Eine chronische Venenerkrankung ist gekennzeichnet durch eine Erweiterung der oberflächlichen Venen (Varikosis), einen Funktionsverlust der Venenklappen und damit verbunden einem krankhaften Blutrückstrom in das betroffene Bein. Weiterhin kann es auch nach einer Thrombose der tieferen Venen, im Rahmen des sogenannten postthrombotischen Syndroms auftreten. Das Phlebödem kann bei Männern und Frauen ein- oder beidseitig auftreten. Zusätzlich können in fortgeschrittenen Stadien neben Krampfadern und Schwellungszuständen Veränderungen an Haut und Unterhautgewebe auftreten. Diese Veränderungen lassen sich als gerötete, juckende Ekzeme, oft mit bräunlichen Hautverfärbungen und Verhärtung des Unterhautfettgewebes erkennen; in späten Stadien und bei fehlender Behandlung kann es zu „offenen Beinen“ (Beingeschwür = Ulcus cruris) kommen. Eine genaue Erfassung des Ortes und des Ausmaßes der venösen Störung ist mit den modernen, d. h. nicht-invasiven und nicht schmerzhaften Untersuchungsmethoden wie der  Duplex-Sonographie möglich. Mischformen mit dem Lipödem (Lipo-Phlebödem) lassen sich hier allerdings nicht sicher trennen. Aus diesem Grund ist vor einer operativen Sanierung des Lipoedems grundsätzlich eine Sanierung des Venensystems erforderlich.

Eine diffuse Unterhautfettvermehrung findet sich bei der benignen symmetrischen Lipomatose Launois-Bensaude (Madelung-Syndrom) an Hals, Nacken, Schultern und Oberarmen, aber auch im Beckenbereich. Häufiger sind Männer von dieser Erkrankung betroffen; sie wird u.a. mit einem erhöhten Alkoholkonsum in Zusammenhang gebracht.

Das Lipödem  und die Adipositas (Übergewicht) werden bedauerlicherweise selbst von Fachleuten sehr häufig verwechselt. Beim gewöhnlichen Übergewicht besteht jedoch eine Fettgewebsvermehrung des gesamten Körpers mit Betonung des Rumpfes („Stammfettsucht“). Zusätzlich besteht eine deutliche Erhöhung des Gewichts. Dabei sind die Proportionen zwischen Rumpf und Extremitäten weitgehend normal – d. h. die Beine sind nicht auffallend dick – und das vermehrte Fettgewebe verursacht keine Beschwerden. Bei der Adipositas sind außerdem Männer und Frauen gleichermaßen betroffen. Ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes, Hypertonus, Hypercholesterinämie u. a. können die Folge des Übergewichtes sein. Bei der Therapie ist die Gewichtsreduktion durch vermehrten Kalorienverbrauch mit sportlicher Betätigung und die verminderte Kalorienzufuhr entscheidend.

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